Virtual Reality in der Audi City Berlin

Virtual Reality in der Audi City Berlin

Hätten Sie da nicht auch Lust drauf: einfach den Alltag hinter sich zu lassen und mit Ihrem Traumauto einen Roadtrip durch L.A., Paris oder Island zu machen? Klingt unmöglich? Ist es nicht.

Möglich macht es eine VR-Anwendung in der Audi City am Kurfürstendamm in Berlin. Weniger Autohaus als Showroom, wird hier seit 2014 Ingolstädter Automobiltechnik präsentiert. Wir waren vor Ort, um mit der Virtual-Reality-Anwendung in automobile Welten abzutauchen.

Audi City – das Konzept

Die Audi City in der deutschen Hauptstadt ist neben London, Paris, Moskau und Istanbul einer von fünf innovativen Showrooms, die eine Interaktion zwischen Mensch, Marke und Produkt erzeugen sollen.

Man kann sich zwar auch noch „echte“ Ausstellungsmodelle ansehen, sie anfassen und sich hinter das Steuer setzen. Im Showroom wird die Aufmerksamkeit aber vor allem auf den Vorsprung der Technik gelegt. Dies wird Besuchern ganz unmittelbar dadurch deutlich, dass der gesamte Showroom eine Art digital vernetzte Bühne für die Fahrzeuge ist.

In der Audi City gibt es neben virtuellen Autos auch immer noch Modelle zum Anfassen

Digitale Fahrzeuge auf raumhohen Walls

Auf sogenannten MTTs (Multi-Touch Tables) kann der Interessent ein Grundmodell wählen und anschließend konfigurieren: Ausführung, Motor, Lackierung, Reifen, Ausstattung und sämtliche weiteren Details lassen sich gemäß den individuellen Vorstellungen anpassen. Bei der Modell- und Ausstattungsvielfalt wird auch schnell klar, warum Audi gar nicht an einem Konfigurator vorbeikommt: Denn es lassen sich über 400 Millionen Varianten der Autos erstellen, was eine klassische Produktvisualisierung verunmöglicht.

Innerhalb von Sekunden wird das virtuelle Fahrzeug auf einer der vier Powerwalls dargestellt. Diese bestehen aus 16 Bildschirmen mit je 55 Zoll Diagonale – die Videowalls sind also fast fünf Meter breit und gut drei Meter hoch.

Vollständig individualisierbar

So kann der Kunde sein Wunschfahrzeug in Echtgröße bestaunen. Der Konfigurator funktioniert dabei nach demselben Prinzip wie der Konfigurator auf der Audi-Website. Das digitale Ergebnis wirkt allerdings aufgrund der Größe der Walls viel eindrücklicher.

Wer sein Traumauto bereits am eigenen Computer gestaltet hat, kann also den Showroom besuchen und seine Konfiguration in Lebensgröße begutachten. Um die individuelle Konfiguration genauestens beurteilen zu können, kann per Touchscreen an fast jede beliebige Stelle des Wagens heran- und auch ins Wageninnere hineingezoomt werden.

CAD-basierte Daten vor austauschbarem Hintergrund

Die erstaunlich detaillierten Darstellungen werden von einer Steam-Engine erzeugt, die als Basis CAD-Daten aus der Fahrzeugfertigung verwendet. Hintergrundbilder sind austauschbar: Will der Interessent den digitalen Wagen lieber auf den sonnigen Straßen von Paris statt im nächtlichen Los Angeles sehen, erfüllt der MTT auch diesen Wunsch.

Silber oder dunkelgrau? – Die Präsentation auf den raumhohen Walls

In den wechselnden digitalen Locations wird das Auto in verschiedenen Lichtverhältnissen dargestellt. So bekommt der Interessent einen genauen Eindruck davon, wie das Fahrzeug sowohl bei Tageslicht als auch bei Nacht aussehen wird.

Gemeinsam mit dem Berater können Besucher „live“ die Lackierung ändern und Ausstattungsmerkmale wie Felgen, Armaturenfarbe, Rückspiegelrahmen oder Sitzbezüge variieren, bis sie ihre Liebelingskombination gefunden haben. So wird eine ansprechende Visualisierung zum bestimmenden Faktor für den Verkaufserfolg.

Ist die Konfiguration beendet, wird das Ergebnis samt Kosten, technischen Daten und individuellem Audi-Code in einem Handout ausgegeben. Damit kann der Kunde sein Traumauto direkt beim Händler bestellen. (Andersherum kann der Kunde den Code auch zu Hause am Rechner erstellen, um dann seine Wunschkonfiguration auf die Powerwall laden zu lassen.)

Alle Details des Fahrzeugs werden in einem persönlichen Handout zusammengefasst

VR-Walking-Experience

Wer die Präsentation auf der Powerwall nicht beeindruckend genug fand, kann das Fahrzeug via Virtual Reality erleben. Dazu wird das konfigurierte Modell per Fingerbefehl vom Tablet zur VR-Lounge gesendet.

Dort kann man die individuell angefertigte Fahrzeugkonfiguration mit einer HTC Vive virtuell auf sich wirken lassen – dreidimensional, in 360 Grad und mit Soundeffekten.

Vom Fahrzeugkonfigurator zur individualisierten VR-Anwendung

In der Audi City gibt es zwei Virtual-Reality-Anwendungen. Als Erstes kann man das zuvor konfigurierte Fahrzeug via VR-Brille auf einer Fläche von ca. fünf mal fünf Metern rundum begutachten. Auch hier kann der Interessent nochmals Wünsche zu Farbe oder Bereifung äußern, die per Knopfdruck visualisiert werden.

VR-induzierte Adrenalinausschüttung

Wer auf Action steht, kommt auch auf seine Kosten. Mit der zweiten Anwendung kann der Interessent auf einem virtuellen Skateboard durch die Landschaft fahren, wobei er von seinem Wunsch-Audi begleitet wird. Kleiner Hinweis: Teilnehmer sollten keine Höhenangst haben, da ein Teil des Parcours auch einen mutigen Skateboard-Jump beinhaltet. Hier steht weniger das gezeigte Modell im Fokus als das emotionale Markenerlebnis mittels VR-induzierter Adrenalinausschüttung.

Das Modell seiner Wahl in verschiedenen Szenen erleben

Technik

In der skizzierten Einsatzumgebung benötigen die VR-Anwender Unterstützung: Die kabelgestützte HTC Vive birgt prinzipiell das Risiko, dass man sich in den Kabeln verheddert und zu Fall kommt. Freundliches und aufmerksames Personal vor Ort verhindert dies.

Die Darstellung selbst ist technikbedingt noch nicht optimal: Der Fliegengittereffekt in der Vive ist deutlich sichtbar. Für eine echte Immersion reicht es aber allemal. Da kann es schon mal vorkommen, dass der Kundenberater betonen muss, dass in Wirklichkeit kein Kraftfahrzeug vor dem Anwender steht, damit dieser sich nicht etwa leger an der Karosserie abstützen will und zu Boden geht.

Virtual Reality inspiriert und schafft Markenerlebnisse

Die Audi City ist eine Erlebnisplattform für alle – nicht nur für diejenigen mit einem konkreten Kaufwunsch.

Neben Fahrzeugfans kommen etwa auch Unternehmer in den Showroom, um sich von der VR-Anwendung für den Verkauf eigener Produkte inspirieren zu lassen. VR wird zunehmend für die Visualisierung von Inneneinrichtungen (Stichwort: Ikea) oder Immobilien angewendet.

Kinder und Jugendliche, die die Virtual-Reality-Anwendung nur spaßeshalber testen wollen, sind ebenfalls willkommen. Schließlich können sie die Kunden von morgen sein und bei Freunden und Bekannten (und nicht zuletzt daheim bei Papi) Interesse an der Marke Audi wecken.

Virtual Reality Möglichkeiten im B2B

Kostenloses Whitepaper herunterladen

Fazit: Virtual Reality in der Audi City Berlin

Audi City ist ein reiner Showroom zur Beratung. Das Potenzial computergenerierter Produktabbildungen zeigt sich hier im vollen Umfang: Kunden können ihre Wünsche äußern und erhalten eine realistische Vorschau ihres Fahrzeugs – in Lebensgröße.

Die Zweitnutzung des Bildmaterials in der VR-Anwendung erzeugt zusätzlich eine starke Bindung mit der Marke Audi. Denn VR ist nicht nur im Marketing noch Neuland, sondern generell noch ein relativ neues Medium, mit dem viele gerade erst ihre ersten Erfahrungen sammeln. Deshalb wirkt VR auch (noch) besonders intensiv, was Audi mit seiner VR-Anwendung wirkungsvoll unter Beweis stellt.

Wir danken Audi und Audi City Berlin für die freundliche Unterstützung.

Sven Leonhardt-Schuster ist Geschäftsleiter der mds. Agenturgruppe und verantwortlich für den Bereich visuelle und virtuelle Produkt- und Markenkommunikation. CGI, Film, Animation, Unreal – Sven Leonhardt-Schuster betreut Kunden sowohl strategisch als auch operativ in allen Fragen moderner Visualisierungs- und Präsentationstechniken.

Empfohlene Artikel

Kontakt
Kontakt
Wir sind sofort für sie da
+49 89 74 73 44 0
info@mds.eu