Kinder- und seniorengerechtes Webdesign

Kinder- und seniorengerechtes Webdesign

Das Design von Websites für Kinder und ältere Erwachsene bringt einzigartige Herausforderungen mit sich, die eine inklusive Herangehensweise erfordern. Beide Gruppen haben spezielle physische, kognitive und emotionale Bedürfnisse, die im Designprozess berücksichtigt werden müssen. Durch die Einhaltung inklusiver Designprinzipien können Sie Produkte und Dienstleistungen schaffen, die nicht nur die Benutzerfreundlichkeit für diese beiden Gruppen verbessern, sondern gleichzeitig einem breiteren Publikum zugutekommen. 

Willkommen im dritten Teil unserer Artikelreihe zur barrierefreien Website-Gestaltung! Wir wollen Ihnen mit dieser Serie einen konkreten Leitfaden an die Hand geben, wie Sie die Anforderungen des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG), das Mitte 2025 in Kraft tritt, erfüllen und Ihre Website optimieren.

Website-Design für Kinder – Einfachheit und Engagement im Vordergrund

Kinder, insbesondere jüngere im Alter von zwei bis zwölf Jahren, entwickeln ihre kognitiven und motorischen Fähigkeiten in unterschiedlichen Phasen. Deshalb sollte das Webdesign genau auf die jeweilige Entwicklungsstufe abgestimmt sein. Hierbei kann es einen entscheidenden Unterschied machen, ob unsere Zielgruppe in einem Alter zwischen drei und fünf Jahren oder zwischen acht und zehn Jahren liegt. 

Aber generell sind die folgenden 5 Punkte für ein kindgerechtes Webdesign unbedingt zu beachten:

1. Intuitive Navigation und Interaktion

Kinder, insbesondere unter zehn Jahren, haben oft Schwierigkeiten mit komplexen Schnittstellen. Eine Vereinfachung der Navigation, die Verwendung großer und klarer Symbole sowie leicht verständliche Wege machen es ihnen leichter, sich auf Ihrer Website zurechtzufinden. Interaktive Elemente sollten groß genug sein, damit Kinder sie bequem bedienen können, unter Berücksichtigung ihrer sich entwickelnden motorischen Fähigkeiten.

2. Ansprechende visuelle Gestaltung ohne Überladen

Helle Farben und Animationen sprechen Kinder an, jedoch sollte die Website nicht mit visuellen Elementen überladen werden. Zu viele auffällige Elemente wirken verwirrend und ablenkend. Wichtig ist auch, dass das Design nicht ausschließlich auf Farben zur Navigation beruht. Ansonsten könnten Kinder mit Farbenblindheit oder Sehbehinderungen sonst Schwierigkeiten haben.

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3. Interaktive Designs mit Feedback

Kinder lernen durch Interaktionen mit ihrer Umgebung. Schnittstellen, die sofortiges Feedback geben – etwa durch Töne oder visuelle Effekte – helfen ihnen, Vertrauen zu gewinnen und sich engagiert zu fühlen. Viele Lern-Apps verwenden Belohnungen wie Sterne oder Charaktere, um Kinder zu motivieren, Aufgaben zu erledigen.

4. Einfache Sprache und Anweisungen

Kinder im lesefähigen Alter profitieren von klaren, direkten Anweisungen in einfacher Sprache. Vermeiden Sie deshalb Fachjargon und setzen Sie gezielt visuelle Hilfen wie Symbole oder kurze Animationen ein, um das Verständnis zu unterstützen.

5. Elterliche Kontrolle

Da Kinder die Auswirkungen ihres digitalen Handelns noch nicht vollständig verstehen, sind elterliche Kontrollfunktionen entscheidend. Diese ermöglichen es Eltern, die Nutzung zu überwachen und zu begrenzen, um die Sicherheit zu gewährleisten und den Zugang zu unangemessenen Inhalten zu verhindern.

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Website-Design für ältere Erwachsene – Fähigkeiten würdevoll unterstützen

Mit dem Alter können Seh- und Hör- sowie motorische und kognitive Fähigkeiten nachlassen. Ein inklusives Webdesign sollte diese Veränderungen berücksichtigen und gleichzeitig die Unabhängigkeit und Würde älterer Erwachsener wahren.

Mit den folgenden 5 Tipps nehmen Sie Rücksicht auf die Bedürfnisse älterer Menschen: 

1. Gut lesbare Texte und einfache Layouts

Nachlassende Sehkraft erschwert das Lesen kleiner Texte und die Navigation durch überladene Schnittstellen. Größere Schriftgrößen, kontrastreiche Texte und klare Layouts verbessern die Lesbarkeit. Richtlinien wie die WCAG 2.2 empfehlen ein Kontrastverhältnis von mindestens 4,5:1 für Texte, um Nutzern mit Sehbeeinträchtigungen zu helfen.

2. Große klickbare Bereiche und einfache Interaktionen

Mit abnehmender Motorik wird die Verwendung kleiner, präziser Eingabemethoden schwieriger. Schaltflächen und Links sollten groß und leicht anklickbar sein, mit Touch-Zielen von mindestens 44x44 Pixeln, um Benutzern mit eingeschränkter Geschicklichkeit zu helfen. Die Reduzierung der notwendigen Schritte zur Ausführung von Aufgaben vereinfacht die Interaktion zusätzlich.

Eine typische Herausforderung, nicht nur für ältere Menschen, stellen Kontextmenüs dar. Hier sollte mit sogenannten Hover-Tunneln gearbeitet werden, um ein unerwünschtes Schließen des Kontextmenüs durch instinktives Hovern zu verhindern.

3. Minimierung der kognitiven Belastung

Ältere Erwachsene verarbeiten Informationen möglicherweise langsamer. Außerdem neigen Sie dazu, sich den Inhalt einer Webseite von A bis Z sehr genau durchzulesen. Deshalb ist es ratsam, sie bei der Aufnahme von Informationen zu unterstützen. Bekannte Designelemente, wenig Ablenkung und klar strukturierte Inhalte mit Überschriften und Aufzählungspunkten erleichtern die Informationsverarbeitung. Allfällige Aufgaben, wie z. B.ein Bestellvorgang oder das Ausfüllen eines Formulars, sollten in kleinere, überschaubare Schritte unterteilt werden.

4. Bereitstellung von Audio- und visueller Unterstützung

Hörverlust ist bei älteren Erwachsenen weitverbreitet. Untertitel für Videos und Transkripte für Audiomaterial sind deshalb zwingend erforderlich. Einstellbare Lautstärkeregler und die Begrenzung von Animationen, die Verwirrung oder Reisekrankheit verursachen können, verbessern ebenfalls die Benutzerfreundlichkeit.

5. Design für emotionalen Komfort

Technologie kann für ältere Erwachsene einschüchternd wirken. Das Einbinden vertrauter Elemente und klare Hilfsoptionen verringern Frustration. Hilfreiche Hinweise wie Tool-Tipps oder Eingabeaufforderungen sorgen dafür, dass sich Nutzer nicht überfordert fühlen.

Inklusives und barrierefreies Webdesign

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Gemeinsame Prinzipien des Webdesigns für beide Gruppen – Flexibilität und Inklusion

Obwohl Kinder und ältere Erwachsene unterschiedliche Bedürfnisse haben, gibt es Designstrategien, die beiden Gruppen zugutekommen.

Konsistente und vorhersehbare Schnittstellen

Beide Gruppen profitieren von Konsistenz im Design. Einheitliche Layouts, Schaltflächenplatzierungen und Navigationselemente verringern die Notwendigkeit, ständig neue Muster zu erlernen. Das ist insbesondere für Personen mit begrenzter digitaler Kompetenz hilfreich.

Anpassbare Optionen

Anpassbare Optionen sind für beide Gruppen von Vorteil. Kinder könnten es genießen, Themen oder Charaktere auszuwählen, während ältere Erwachsene möglicherweise Schriftgrößen oder Kontrasteinstellungen anpassen müssen. Anpassbare Optionen ermöglichen es den Nutzern, die Produkte auf ihre Bedürfnisse abzustimmen.

Testen mit echten Nutzern

Inklusives Design funktioniert am besten, wenn es mit echten Nutzern getestet wird. Kinder und ältere Erwachsene in Usability-Tests einzubeziehen, kann Herausforderungen aufzeigen, die jungen Erwachsenen möglicherweise gar nicht auffallen. Dieses Feedback ermöglicht es Designern, fundierte Verbesserungen vorzunehmen.

Fazit

Das Webdesign für Kinder und ältere Erwachsene ist mehr als nur die Anpassung von Schriftgrößen oder das Hinzufügen von Farben. Es erfordert ein tiefes Verständnis der spezifischen Herausforderungen, denen diese Gruppen gegenüberstehen, sowie das Engagement, flexible, nutzerzentrierte Lösungen zu schaffen. 

Durch den Fokus auf Einfachheit, Anpassungsfähigkeit und Inklusion können Sie Websites entwickeln, die nicht nur diesen beiden Gruppen dienen, sondern die Benutzererfahrung für alle verbessern. Inklusives Design stellt sicher, dass alle mit Leichtigkeit und Zuversicht an der digitalen Welt teilhaben können.

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Beitrag von Philip Wiemer
Philip Wiemer steht an der Spitze des Digitalteams bei der mds und wandelt Ihre Unternehmensdaten in effiziente und automatisierte Geschäftsprozesse um. Sein Ziel ist es, diese digitale Transformation maßgeschneidert für Sie zu realisieren. Seine Stärken sind strategische Planung, starke Kommunikation und pragmatische Umsetzung.

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