Wie KI-Technologie die Suchmaschinenoptimierung verändert
Die rasante Entwicklung von KI-Sprachmodellen wie ChatGPT eröffnet für Unternehmen und Websitebetreiber neue Möglichkeiten – und stellt gleichzeitig die traditionelle Suchmaschinenoptimierung (SEO) vor große Herausforderungen.
Plötzlich können Texte im Handumdrehen von KI generiert werden, um die Google-Rankings zu verbessern und mehr Traffic zu generieren. Doch wie wird sich diese Technologie langfristig auf die Zukunft der Suchmaschinenoptimierung auswirken?
- Werden Suchmaschinen in der Lage sein, KI-generierte Inhalte zu erkennen?
- Ist das Ende für SEO-Spezialisten in Sicht?
- Und wird die traditionelle Google-Suche sogar durch völlig neue, KI-gesteuerte Suchmaschinen abgelöst?
In diesem Artikel beleuchten wir ein neues Konzept, das sich als Antwort auf diese Fragen herauskristallisiert: die „Generative Engine Optimization“ (GEO). Wir analysieren, worin der Unterschied zwischen SEO und GEO liegt, welche Strategien für GEO Erfolg versprechend sind und wie Unternehmen von dieser neuen Disziplin profitieren können.
Woher kommt der Begriff GEO?
In der letzten Zeit wurden verschiedene generative Suchmaschinen entwickelt, darunter Perplexity.ai, Bing bzw. Microsoft Copilot und Googles Gemini, die das Potenzial haben, die traditionelle Google-Suche abzulösen. Mit der zunehmenden Verbreitung dieser Technologien gewinnt die Frage an Bedeutung, wie man in diesen Suchmaschinen bessere Platzierungen erreichen kann.
Eine von der Princeton University durchgeführte Studie hat die Auswirkungen von neun potenziellen Optimierungsstrategien auf das Ranking in den Ergebnissen dieser generativen Suchmaschinen analysiert.
Die Ergebnisse sind vielversprechend. Die Studie ist besonders interessant, da die Mechanismen hinter den LLMs (Language Learning Models) weitgehend undurchsichtig sind – im Gegensatz zu Googles traditionellem Ranking-Algorithmus, dessen Einflussfaktoren zwar nicht öffentlich, aber innerhalb der Branche gut bekannt sind.
Obwohl einige der getesteten Optimierungsstrategien weniger effektiv waren, konnten mit den erfolgreicheren Maßnahmen Verbesserungen von bis zu 40 Prozent erreicht werden. Die Autoren haben hierfür den Begriff GEO, kurz für Generative Engine Optimization, geprägt.
Wie funktioniert GEO?
Folgende GEO-Strategien ermöglichen es auch Websitebetreibern, deren Inhalte bisher weit unten im Ranking angesiedelt sind, in Zukunft mit geringem Aufwand signifikante Erfolge zu erzielen:
- Einsatz strukturierter Daten: Diese unterstützen KI-Systeme dabei, Content effektiver zu erfassen, und sind ein wesentlicher Bestandteil jeder SEO-Strategie.
- Zitate und Statistiken: Verwenden Sie wissenschaftliche Studien, direkte Zitate und Statistiken, um die Glaubwürdigkeit der Inhalte zu steigern. Diese Vorgehensweise überzeugt offenbar den Algorithmus und führt zu einer Verbesserung des Rankings.
- Einzigartiger Content: Entwickeln Sie originelle Inhalte, die sich von denen Ihrer Mitbewerber abheben. Präsentieren Sie Ihr Fachwissen deutlich und offen.
- Fokus auf Nutzerfragen: Gestalten Sie Ihre Inhalte so, dass sie gezielt auf mögliche Fragen der Nutzer eingehen, und platzieren Sie zentrale Antworten möglichst weit oben im Content, damit AI-Systeme sie leichter erkennen können.
Diese spezifischen Strategien zielen darauf ab, die Anerkennung und Bewertung durch KI-basierte Systeme zu verbessern. Diese Methoden haben sich in der Studie bewährt und bieten eine wirkungsvolle Möglichkeit, auch bisher schlechter platzierte Inhalte auf den vorderen Seiten der Suchergebnisse zu positionieren.
Wie ein PIM-System GEO-Strategien unterstützt
Um die Effektivität Ihrer GEO-Strategien zu maximieren, ist der Einsatz eines Product-Information-Management-Systems (PIM) empfehlenswert. Lassen Sie mich verdeutlichen, warum ein PIM-System in diesem Kontext eine wertvolle Investition darstellt:
Verbesserung der strukturierten Datenverwaltung
Strukturierte Daten sind essenziell, um die Sichtbarkeit und das Ranking Ihrer Website zu erhöhen, insbesondere im Kontext von KI-gestützten Suchsystemen. Ein PIM-System erleichtert das Management dieser Daten erheblich. Es stellt sicher, dass alle produktbezogenen Informationen konsistent, genau und leicht zugänglich sind. Dies erleichtert es den KI-Systemen, Ihre Inhalte effektiver zu erfassen und korrekt zu interpretieren.
Indem Sie ein PIM-System nutzen, stärken Sie Ihre GEO-Strategien erheblich. Sie verbessern nicht nur die Qualität und Auffindbarkeit Ihrer Inhalte, sondern optimieren auch das Nutzererlebnis auf Ihrer Website. Bei der digitalen Suche ist dies ein entscheidender Vorteil, der die Sichtbarkeit und das Engagement auf Ihrer Website nachhaltig fördern kann.
GEO vs. SEO: Ein Vergleich und erste Erfahrungen mit GEO
GEO und SEO unterscheiden sich vor allem in ihren Zielrichtungen
SEO richtet seinen Fokus auf traditionelle Suchmaschinen wie Google und Bing, wobei Keywords und Backlinks zentrale Elemente sind.
Keywords sind die Begriffe und Phrasen, die Nutzer in Suchmaschinen eingeben, um Informationen zu finden. Websites, die diese Keywords effektiv in ihren Inhalten verwenden, haben eine höhere Chance, von Suchmaschinen erkannt und in den Suchergebnissen höher eingestuft zu werden. Das sorgfältige Auswählen und Einbinden relevanter Keywords in Webtexte, Überschriften und Metadaten hilft Suchmaschinen, zu verstehen, worum es auf einer Seite geht, und diese entsprechend den Suchanfragen der Nutzer zu kategorisieren.
Backlinks, auch eingehende Links oder Inbound-Links genannt, sind Links von anderen Websites, die auf eine bestimmte Webseite verweisen. Sie sind aus SEO-Sicht wichtig, weil sie wie eine Art "Empfehlung" von anderen Websites fungieren. Suchmaschinen wie Google und Bing werten Backlinks als Indiz für die Glaubwürdigkeit und Autorität einer Website. Je mehr qualitativ hochwertige Backlinks eine Website hat, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie in den Suchergebnisrankings höher eingestuft wird.
GEO hingegen zielt darauf ab, Inhalte speziell für die Bedürfnisse von KI-gestützten Antwortgenerierungen zu optimieren. Dabei berücksichtigt GEO die besonderen Anforderungen dieser Modelle, etwa die Fähigkeit, Informationen aus verschiedenen Quellen zu sammeln und sie in einer schlüssigen Antwort zusammenzuführen.
Erste Erfahrungen mit GEO
Es gibt bereits einige Unternehmen, die erste Erfahrungen mit GEO-Strategien gesammelt haben.
Ein interessantes Beispiel ist das Softwareunternehmen Anthropic. Es richtet seine Webinhalte speziell für die Optimierung in generativen Suchmaschinen wie ChatGPT aus. Einige der Techniken, die es dabei einsetzt, sind:
- Ausführliche Verwendung von Zitaten und Quellenangaben, um die Glaubwürdigkeit der Inhalte zu stärken.
- Strukturierung der Inhalte in klar formulierte Frage-Antwort-Sequenzen, damit KI-Systeme die Kernaussagen leicht extrahieren können.
- Einsatz von visuellen Elementen wie Grafiken und Diagrammen, die zusätzliche Informationen liefern.
- Regelmäßiges Testing und Optimierung der Inhalte, basierend auf den Erkenntnissen aus den generativen Suchmaschinen.
Laut Anthropic haben diese Maßnahmen dazu geführt, dass ihre Webseite in den Ergebnissen von ChatGPT und anderen KI-Suchtools deutlich besser platziert wird.
Ein weiteres Beispiel ist der Onlinehändler Wayfair. Er hat begonnen, seine Produktbeschreibungen und Anleitungen so zu gestalten, dass sie von KI-Systemen leicht verstanden und in Suchergebnissen präsentiert werden können. Dazu gehört der Einsatz von strukturierten Daten, prägnanten Überschriften und einer klaren, verständlichen Sprache.
Diese Praxisbeispiele zeigen, dass GEO-Strategien bereits in der Realität Anwendung finden.
Sollten Unternehmen bereits jetzt auf GEO setzen?
Generative Engine Optimization repräsentiert eine fortschrittliche Entwicklungsstufe in der Suchmaschinenoptimierung und bietet spezifische Vorteile, insbesondere angesichts der wachsenden Rolle von KI in der digitalen Suche.
Die 3 wichtigsten Vorteile von GEO
- Zukunftsfähigkeit: Durch die Anwendung von GEO-Strategien können Unternehmen und Content-Ersteller ihre Sichtbarkeit im Internet erhöhen und sicherstellen, dass ihre Inhalte sowohl von menschlichen Nutzern als auch von fortschrittlichen KI-Systemen gefunden und geschätzt werden.
- Marktanteil und Wettbewerbsvorteil: Generative Suchmaschinen wie ChatGPT haben das Potenzial, die Art und Weise, wie Menschen nach Informationen suchen, grundlegend zu verändern. Unternehmen, die sich jetzt auf GEO-Strategien konzentrieren, können sich einen entscheidenden Wettbewerbsvorsprung verschaffen.
- Strategische Vorteile: Es ist sinnvoll, schon heute Ihre Inhalte für die Bedürfnisse von KI-gesteuerten Suchsystemen zu optimieren. Damit können Sie nicht nur Ihre Rankings verbessern, sondern auch das Nutzererlebnis auf Ihrer Website erheblich steigern. Dies wird nicht nur Ihre Reichweite und Interaktion erhöhen, sondern Ihnen auch langfristige Vorteile in einem sich schnell wandelnden digitalen Umfeld verschaffen.
Abschließende Gedanken zur Zukunft von GEO
Die rasante Entwicklung von KI-basierten Suchsystemen markiert einen Wendepunkt in der digitalen Welt. Generative Engine Optimization (GEO) stellt eine spannende Weiterentwicklung der traditionellen Suchmaschinenoptimierung (SEO) dar. Unternehmen und Websitebetreiber, die jetzt ihre Inhalte für KI-gesteuerte Suchsysteme optimieren, können sich erhebliche Wettbewerbsvorteile sichern.
Während SEO vor allem auf Keywords und Backlinks setzt, fokussiert sich GEO auf strukturierte Daten, Zitate, einzigartige Inhalte und die gezielte Beantwortung von Nutzerfragen. Diese Strategien maximieren die Relevanz und Auffindbarkeit in generativen Suchmaschinen.
Erste Erfolgsgeschichten wie die von Anthropic und Wayfair zeigen, dass GEO bereits heute zu messbaren Verbesserungen führt. Die Zukunft der Suche gehört den generativen Engines. Unternehmen, die frühzeitig auf diesen Trend setzen, werden langfristig profitieren.
