Strategie-KonzeptIm vierten Teil unserer Artikelreihe rund um das Thema barrierefreier Webinhalte wenden wir uns dem Webdesign unter Berücksichtigung der Neurodiversität zu.
Der Begriff Neurodiversität bezeichnet die natürliche Vielfalt neurologischer Dispositionen und Wahrnehmungen in der menschlichen Bevölkerung. Unterschieden wird zwischen neurotypischen und neurodivergenten Menschen. Zu den neurodivergenten Diagnosen zählen u. a. ADHS, Autismus oder Dyslexie (Lese-Rechtschreib-Störung). Der Begriff ist Ende der 1990er-Jahre aus der Neurodiversitätsbewegung hervorgegangen. Der Ansatz der Neurodiversität verfolgt das Ziel, die neurologischen Verschiedenheiten nicht als Defizite darzustellen, sondern – analog zum Konzept ethnischer und kultureller Diversität – als Erscheinungsformen sozialer Vielfalt.
Aber warum sollte Neurodiversität im Webdesign Berücksichtigung finden? Zum einen ist es einfach ein ehrbares Vorhaben, das Ihrem Markenimage nützt, Webinhalte für alle Menschen gleichermaßen zugänglich zu machen. Das ist ja auch der Ansatz des neuen Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG). Zum anderen profitieren Sie von mehr Reichweite und einer besseren Performance Ihrer Website, wenn Sie bestimmte Designprinzipien beachten, die insbesondere für neurodivergente Menschen wichtig sind.
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Hier geht's zum Download!Neurodiversität verdeutlicht, dass Informationen von Individuen unterschiedlich verarbeitet werden. So fällt es Menschen mit ADHS möglicherweise schwer, dichte Inhalte zu verarbeiten, während Personen mit Autismus konsistente und vorhersehbare Interaktionen bevorzugen.
Dabei stehen viele neurodivergente Nutzer vor Herausforderungen, die über traditionelle Maßnahmen zur Barrierefreiheit hinausgehen, wie sie etwa in den Vorgaben der WCAG (Web Content Accessibility Guidelines) festgehalten sind. Zwar bilden die WCAG-Standards eine solide Grundlage, jedoch braucht es weitergehende Designüberlegungen, die auf die spezifischen Bedürfnisse neurodivergenter Nutzer zugeschnitten sind – beispielsweise durch sensorisch angepasste Layouts, anpassbare Inhalte und intuitive Navigation. Durch die Integration neurodivergenter Perspektiven können digitale Angebote entstehen, die nicht nur barrierefrei, sondern auch intuitiv und benutzerzentriert sind.
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Zum KontaktformularNeurodivergente Menschen, insbesondere Menschen mit Autismus oder sensorischen Verarbeitungsproblemen, sind anfällig für sensorische Überlastung. Eine überladene oder stark animierte Website kann auf sie schnell überfordernd wirken. Die Begrenzung von Animationen, der Einsatz ausgewogener Farben und eine ruhige, minimalistische Gestaltung mit viel Weißraum können eine Überstimulation verhindern.
Eine vorhersehbare Navigation ist wichtig für neurodivergente Nutzer, da unerwartete Layoutänderungen sie leicht verwirren können. Eine konsistente Navigation hilft ihnen, sich besser zurechtzufinden, und reduziert die kognitive Belastung. Ein gutes Beispiel ist Booking.com, das die Navigation durch ein Kalenderdesign mit Monatsüberschriften erleichtert hat.
Beispiel für visuelles Feedback.
Neurodivergente Nutzer haben oft spezifische Vorlieben für die Darstellung von Inhalten. Menschen mit ADHS bevorzugen möglicherweise Aufzählungen, während Nutzer mit Legasthenie serifenlose Schriften leichter lesen können. Die Möglichkeit, Schriftgröße, Schriftstil und Kontrast anzupassen, gibt den Nutzern Kontrolle darüber, wie sie Informationen konsumieren.
Komplexe Oberflächen mit vielen ablenkenden Elementen können für Nutzer mit ADHS und anderen Aufmerksamkeitsbedürfnissen herausfordernd sein. Verwenden Sie ein Design, das wichtige Informationen priorisiert und Ablenkungen reduziert, um die Konzentration zu unterstützen. Zusätzlich können Sie spezielle Hinweise einsetzen, um die Aufmerksamkeit auf wesentliche Aufgaben zu lenken.
Für neurodivergente Nutzer kann das häufige Auftreten von Fehlern oder unklare Fehlermeldungen frustrierend sein. Die Möglichkeit, Fehler leicht zu beheben, ohne den gesamten Prozess wiederholen zu müssen, unterstützt ein nachsichtigeres Erlebnis und entspricht dem neuen WCAG-2.2-Prinzip der Redundanzvermeidung.
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Hier geht's zum KontaktformularDie Unterstützung von Neurodiversität im Design erfordert eine Kultur der Inklusion im gesamten Unternehmen. Die Sensibilisierung aller Teammitglieder für Neurodiversität und die Priorisierung von Barrierefreiheit in allen Abteilungen können inklusive Designpraktiken im Unternehmen fördern.
Die Zukunft des digitalen Designs liegt in der Inklusion, die es auch neurodivergenten Nutzern ermöglicht, ohne Barrieren mit Ihrem Unternehmen zu interagieren. Letztendlich geht es beim Design für Neurodiversität darum, die Einzigartigkeit jedes Nutzers zu erkennen und zu verstehen, dass Inklusion das Erlebnis für alle bereichert. Ob durch einfache Layout-Anpassungen oder tiefere kulturelle Veränderungen: Der Weg zum inklusiven Design ist ein kontinuierliches Engagement für Empathie, Anpassungsfähigkeit und Innovation.
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