Pillar Page – Content besser strukturieren

Pillar Page – Content besser strukturieren

Was ist eine Pillar Page?

Die Pillar Page ist, wörtlich übersetzt, eine Säulenseite. Der Name passt gut, denn sie stellt einen Knotenpunkt dar und verbindet unterschiedliche Beiträge zu einem bestimmten Sachgebiet miteinander. Damit bildet die Pillar-Seite sozusagen die Basis (Säule) für zahlreiche andere Texte.

Der Text einer Pillar Page ist in der Regel umfassender als ein gewöhnlicher Blogartikel und enthält zahlreiche Hyperlinks vor allem zu internen, ggf. aber auch zu externen Beiträgen und Seiten. Während die Pillar Page einen zusammenfassenden Überblick zu einem bestimmten Gegenstand bietet, führen die Links die Leser zu vertiefenden Informationen oder spezifischen Fragestellungen. Auf diese Weise entsteht rund um die Pillar Page ein sogenannter Content-Cluster, der zugleich die einzelnen Beiträge einem übergreifenden Thema zuordnet.

Spätestens seit dem BERT-Update von Google ist eine solche Strukturierung der Inhalte besonders wichtig, gerade auch im Hinblick auf SEO. Denn BERT hat das Sprachverständnis der Suchmaschine verbessert, sodass Google die Suchintention der Nutzer besser verstehen kann. Seither achtet Google nicht mehr nur auf die Verwendung bestimmter Keywords, sondern auch auf deren semantisches Umfeld. Obwohl das BERT-Update weder die Indexierung noch das Ranking direkt betroffen hat, sind für SEO damit doch Inhalte wichtig geworden, die wirklich relevant für eine Fragestellung sind und diese möglichst umfassend beantworten. Und genau das ist die Stärke von Pillar Pages.

Was bringt eine Pillar Page?

Es gibt drei entscheidende Gründe, die für eine Pillar-Seite sprechen:

  • Eine Pillar Page sorgt für Struktur in Ihren Inhalten
  • Relevanter Content bringt Sie im Suchmaschinen-Ranking nach vorne
  • Pillar Pages entsprechen der Suchintention Ihrer Zielgruppe

1. Eine Pillar Page sorgt für Struktur in Ihren Inhalten

Wie bereits gesagt, handelt es sich bei einer Pillar Page um einen Blogartikel, der einen Überblick über ein bestimmtes Thema bietet und um den herum weitere Inhalte mit vertiefenden Inhalten verlinkt werden. Daraus ergibt sich bereits bei der Erstellung einer Pillar-Seite eine Hierarchie Ihrer Inhalte: Müssen Sie doch überlegen, was das Hauptthema ist, welche vielleicht schon bestehenden Inhalte dazu als Unterthemen passen und welche vielleicht noch zu ergänzen sind.

Diese Struktur bringt auch für Nutzer Vorteile: Pillar Pages präsentieren Zusammenhänge und liefern umfassende Auskünfte zu einer Fragestellung.

Ganz nebenbei wird durch die Verlinkung themenrelevanter Beiträge die interne Struktur Ihres Blogs und Ihrer gesamten Website gestärkt.

2. Relevanter Content bringt Sie im Suchmaschinen-Ranking nach vorne

Pilar Pages und die damit verknüpften Topic Cluster liefern ganzheitliche Inhalte, die in die Tiefe und in die Breite gehen. Suchmaschinen lieben solche Inhalte und sprechen ihnen eine hohe Relevanz für die User zu. Entsprechend gern werden solche Seiten weit oben auf den Suchergebnisseiten (SERPs) gelistet.

Natürlich spielen Keywords auch bei Pillar Pages noch eine wichtige Rolle: Hinter der Pillar Page wird in der Regel ein Short-Tail Keyword stehen, das dem Hauptthema entspricht. Die weiterführenden Blogbeiträge werden dagegen eher Long-Tail Keywords abdecken, da sie spezifische Fragestellungen rund um das Haupt-Keyword erläutern.

Dieses Zusammenspiel von Pillar Page und Content Cluster kommt der semantischen Suche von Google & Co. sehr entgegen. Deshalb lohnt es sich auch aus SEO-Sicht, auf eine Strategie mit Pillar Content zu setzen.

3. Pillar Pages entsprechen der Suchintention Ihrer Zielgruppe

Aufgrund der Fähigkeit der Suchmaschinen, “menschlicher” zu denken und den Kontext von Keywords miteinzubeziehen, kann man bei SEO heute statt von Suchmaschinen-Optimierung auch von Suchintention-Optimierung sprechen.

Je besser es Ihnen gelingt, die Suchintention Ihrer Zielgruppe zu verstehen, desto größer ist die Chance, dass Ihre Inhalte weit oben in den Rankings ausgespielt werden.

Pillar Pages eignen sich von Ihrer Struktur her hervorragend, ein Thema abzustecken, Inhalte einzuordnen und über weiterführende Artikel tiefergehende Informationen anzubieten. Das macht sie sehr leserfreundlich, denn so kann sich Ihre Zielgruppe auch über verwandte Themen und benötigte Zusammenhänge informieren, ohne eine neue Suche zu starten. Dieser Kontext ist wichtig, wirkt menschlicher und damit ansprechender für User.

Mit Pillar Pages die Inbound-Marketing-Strategie stärken

Die Idee von Inbound Marketing ist, dass Sie von den Kunden selbst durch aktives Suchen gefunden werden. Das gelingt am besten über einen professionellen Internetauftritt und relevante Inhalte, mit denen Sie sich als Experte auf Ihrem Gebiet positionieren.

Den Content können Sie dabei in unterschiedlichen Textformen veröffentlichen:

  • Blogartikel
  • Whitepaper oder E-Books
  • Studien oder Marktumfragen
  • Infografiken

Entscheidend für den Erfolg von Inbound Marketing ist, dass der Content mit einer klaren Strategie erstellt und ausgeleitet wird. Denn nur wenn der Content die Erwartungen Ihrer Zielgruppe (über)trifft, wird er Wirkung entfalten und die Zielpersonen weiter auf ihrer Customer Journey führen.

Pillar Pages und die dazugehörigen Topic Cluster helfen Ihnen, Ihre Content-Strategie zu schärfen. Denn auf diese Weise können Sie mit den Pillar-Seiten zum einen Kernthemen definieren, die zum Beispiel Ihren Kernleistungen entsprechen. Gleichzeitig können Sie interessierte Besucher über die verlinkten Inhalte weiter auf Ihrer Customer Journey begleiten.

In 4 Schritten zur Pillar Page

Sie möchten auch von den zahlreichen Vorteilen von Pillar Pages profitieren? Im Folgenden finden Sie eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung für die erfolgreiche Erstellung einer Pillar Page.

1. Kernthema bestimmen

Zunächst ist es wichtig, dass Sie ein Hauptthema für Ihre Pillar Page auswählen. Es bietet sich an, dabei erst mal von Ihren Kernleistungen auszugehen und diese mit der Suchintention Ihrer Zielgruppe(n) abzugleichen:

Welches Bedürfnis Ihrer Zielgruppe decken Sie mit Ihrer Leistung ab bzw. welches Problem lösen Sie damit?
Wie könnten User ihre Suchanfrage formulieren, mit welchen Keywords?
Was ist die Intention hinter der Suche, was erwartet Ihre Zielgruppe bzw. welche Inhalte braucht sie?

Anhand dieser Fragen können Sie Fragestellungen erarbeiten, die sich für eine Pillar Page eignen könnten. Vertiefen Sie die Ergebnisse mit einer Keyword-Recherche, in der sie zum Beispiel das Suchvolumen und den Wettbewerb analysieren.

Prüfen Sie zum Schluss, ob die ausgewählten Fragestellungen genügend Stoff für zusätzliche Inhalte bieten. Wenn ja, können Sie zum nächsten Schritt übergehen.

2. Content-Cluster aus bestehenden Inhalten bilden

Nun ist es an der Zeit, ein Content-Cluster für Ihre Pillar Page zu bilden. Überlegen Sie sich hierfür zunächst einfach verwandte, interessante Themen und notieren sich diese.

Als Nächstes können Sie eine Keyword-Recherche durchführen. Geben Sie hierfür das Haupt-Keyword Ihrer Pillar Page einfach bei Google ein und schauen Sie sich die Ergebnisse der Google-Suche an. Auch Keyword-Tools wie answerthepublic oder Keywords Everywhere sind hilfreich, um das Inhaltsspektrum Ihres Haupt-Keywords aufzufächern und spezifische Fragestellungen zu eruieren.

Untersuchen Sie jetzt Ihre bestehenden Inhalte – Artikel in Ihrem Blog, Whitepaper, Kunden-Cases etc. – darauf, ob sie sich für den Content-Cluster rund um ihre Pillar Page eignen.

Tipp – Website bereinigen!

Es lohnt sich unbedingt, in diesem Zug auch gleich Ihre Website zu bereinigen! Dieses Vorgehen wird immer wieder von SEO-Experten empfohlen, trotzdem wird es viel zu selten gemacht.

Hier in Kurzform, wie Sie dabei am besten vorgehen:

  • Sammeln Sie alle URLs Ihrer Website in einer Excel-Liste. Screaming Frog bietet sich hier als Tool an (bis zu 500 URLs können Sie damit sogar in der kostenlosen Version erfassen).
  • Falls Sie über ein Google Analytics Account verfügen, ergänzen Sie die Liste mit den wichtigsten KPIs (Leistungskennzahlen) wie zum Beispiel organischer Traffic, Sitzungsdauer, Bounce Rate etc.
  • Ermitteln Sie mithilfe eines SEO-Tools die aktuellen Rankings der Haupt-Keywords des jeweiligen Content-Elements. Tragen Sie diese ebenfalls zusammen mit dem Suchvolumen des Keywords in die Liste ein.
  • Jetzt geht's ans Ausmisten: Gehen Sie die Liste URL für URL durch und entscheiden Sie, welche Beiträge unverändert beibehalten, welche aktualisiert und welche gelöscht oder aus dem Index genommen werden können.

Der Aufwand lohnt sich aus SEO-Sicht auf jeden Fall! Die Bereinigung Ihrer Website wird den Google-Crawler freuen und den Sichtbarkeitsindex Ihrer Seite deutlich steigern.

3. Content-Cluster ergänzen

Wenn Sie die ersten beiden Schritte durchgeführt haben, werden Sie schnell sehen, ob und wo neue Inhalte notwendig sind. Je nachdem, wie viel passenden Content Sie bereits haben, können Sie auch gleich mit dem Schreiben der Pillar Page beginnen und nach und nach weitere Artikel ergänzen.

Achten Sie darauf, dass der neue Content eine sinnvolle Ergänzung zu Pillar Page bietet. Und orientieren Sie sich an den Interessen und Bedürfnissen Ihrer Zielgruppe: Welche spezifischen Fragen könnten noch wichtig sein? Womit können Sie gezielt weiterhelfen?

Tipp: Auch externe Links können sinnvoll sein. Vor allem, wenn es sich um relevante Portale handelt. In diesem Fall fungiert Ihr Content als Glossar, wodurch Sie sich ebenfalls positionieren können.

4. Pillar Page schreiben

Jetzt geht's ans Verfassen der Pillar Page. Im Grunde genommen sollte Ihre Pillar Page eine Zusammenfassung Ihres Content Cluster sein. Wichtig ist, dass sich das Haupt-Keyword, die Kernleistung, um die sich alles dreht, wie ein roter Faden durchgehalten wird. Ziel sollte sein, dass die Leser einen guten Überblick bekommen und gleichzeitig angeregt werden, sich über die internen Links weiter zu informieren.

6 Tipps für eine gelungene Pillar Page

Zum Schluss möchten wir Ihnen noch 6 Tipps mit auf den Weg geben, wie Sie Ihrer Pillar Page zum Erfolg verhelfen.

Tipp 1: Inhaltsverzeichnis

Struktur ist bei einer Pillar Page DAS Stichwort. Aus diesem Grund ist es wichtig, dem Pillar-Artikel ein Inhaltsverzeichnis voranzustellen. Die Überschriften sollten die große Textmenge dabei in sinnvolle Abschnitte unterteilen.

Idealerweise sind die einzelnen Themen bereits im Inhaltsverzeichnis anklickbar, sodass die Leser direkt zu Ihrem Interessengebiet gelangen und nicht lange suchen müssen.

Tipp 2: Snack-Content

Riesige Textblöcke sehen nicht nur unübersichtlich aus, sondern sind auch mühsam zu lesen. Machen Sie es Ihrer Zielgruppe so einfach wie möglich und unterteilen Sie lange Texte in viele kurze Abschnitte. Dabei sollte ein Abschnitt in der Regel maximal 200 Wörter beinhalten, spätestens dann ist ein neuer Absatz angesagt.

Extra-Tipp: Achten Sie auf Ihren Flesch-Index. Dieser ermittelt die Schwierigkeit eines Textes und sollte bei etwa 40 liegen. Verzichten Sie auf lange Schachtelsätze und unnötige Fremdwörter, um diesen zu optimieren.

Tipp 3: Text visuell auflockern

Ein Artikel im Blog oder eine Webseite sollte nicht nur aus Text bestehen – selbst wenn dieser gut strukturiert ist. Wir empfehlen daher, Ihren Text mit visuellen Elementen aufzulockern. Dazu gehören beispielsweise:

  • Bilder
  • Grafiken
  • Tabellen
  • Infokästen
  • Videos

Diese lockern den Inhalt auf, fassen Informationen zusammen und verbessern so den Lesefluss. Außerdem spielen diese Medien auch im Rahmen der SEO eine Rolle und verbessern Ihre Sichtbarkeit.

Tipp 4: Call to Action integrieren

Ihre Pillar Page ist darauf ausgelegt, Ihren potenziellen Kunden so viel Mehrwert wie möglich zu bieten. Da macht es durchaus Sinn, ihnen in diesem Zusammenhang auch ein attraktives weiterführendes Content-Angebot zu machen, das sie downloaden können. Das kann ein Whitepaer, E-Book oder auch ein Newsletter sein.

Machen Sie Ihren Lesern zumindest ein solches Angebot in Ihrer Pillar Page und kreieren Sie dafür einen ansprechenden Call to Action (CTA), über den sie auf das Angebot zugreifen können.

Der Vorteil für Sie: Über das Download- oder Anmeldeformular können Sie wichtige Daten zu Ihren Kunden erhalten und sie so noch besser kennenlernen.

Tipp 5: Behalten Sie etwas in der Hinterhand

Je umfangreicher Sie ein Thema behandeln, desto höher der Mehrwert. Dennoch sollten Sie nicht gleich alles bis ins letzte Detail in der Pillar Page ausbreiten. Achten Sie darauf, dass genügend Material übrig bleibt, um daraus vertiefende Artikel zu speziellen Fragestellungen erstellen zu können.

Tipp 6: Regelmäßige Pflege

In der Regel wächst das Topic Cluster, also die Themen um die Pillar Page, stetig weiter. Sie sollte deshalb regelmäßig aktualisiert und bei Bedarf auch erweitert werden. Neue Verlinkungen (interne oder ggf. auch externe) hinzufügen, alte oder irrelevante löschen – diese Aufgaben gehören zur Pflege einer Pillar-Seite.

Extra-Tipp: Sollte sich Ihr Tätigkeitsschwerpunkt ändern oder Ihr Angebot erweitern, ist auch eine Anpassung des Content-Clusters notwendig.

Fazit – Eine Pillar Page lohnt sich auf jeden Fall

Ob Sie eine neue Website aufsetzen oder bereits einen Blog oder Ähnliches betreiben – das Konzept einer Pillar Page lässt sich schnell einarbeiten. Außerdem bietet es eine ideale Ergänzung zur Inbound-Marketing-Strategie.

Eine Pillar-Seite bietet eine umfangreiche Übersicht zu einem bestimmten, zu Ihrer Website passenden Sachgebiet und vertieft diese über interne Verlinkungen in weiteren Artikeln.

Die Pillar Page und das zugehörige Topic-Cluster haben zahlreiche Vorteile:

  • Ihre Website ist strukturiert und übersichtlich.
  • Die Suchintention Ihrer User wird maximal erfüllt.
  • Ihr Suchmaschinenranking verbessert sich.
  • Sie positionieren sich als Experte auf Ihrem Gebiet.
  • Ihre Website erreicht ein besseres Rating.

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Beitrag von Philip Wiemer
Philip Wiemer führt die mds. Agenturgruppe in die digitale Zukunft. Er betreut Kunden bei allen strategischen und operativen Themen der digitalen Transformation.

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