Was das Google Helpful Content Update für Ihre Content-Strategie bedeutet

Was das Google Helpful Content Update für Ihre Content-Strategie bedeutet

Das Internet ist ein hart umkämpftes Feld, Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit in den Suchmaschinen zu erzielen, ein schwieriges Unterfangen. Und das könnte sich jetzt noch mal drastisch ändern durch das Google Helpful Content Update.

Warum wurde das Google Helpful Content Update veröffentlicht?

Laut Googles eigenen Worten geht es beim Helpful Content Update darum, Inhalte zu belohnen, die den Websitebesuchern eine befriedigende Nutzererfahrung bieten, während Seiten, die die Erwartungen der Nutzer nicht erfüllen, schlechter bewertet werden.

“The helpful content system aims to better reward content where visitors feel they've had a satisfying experience, while content that doesn't meet a visitor's expectations won't perform as well.” (Quelle: Google Search Central)

Die Stoßrichtung ist eindeutig: Im Visier stehen Webseiten, die vor allem aus SEO-Sicht erstellt wurden. Das Google Helpful Content Update zielt auf Seiten, die nur erstellt wurden, um zu einem bestimmten Keyword zu ranken, ohne dass eine wirkliche Expertise zum Thema dahintersteht und die nichts Neues zum Thema beitragen, sondern nur bereits bestehende Artikel paraphrasieren.

Das Helpful Content Update liegt in Googles eigenem Interesse: Google will die Suchmaschine Nummer eins bleiben. Das wird Google aber nur, wenn die Inhalte, die Google auf eine bestimmte Suchanfrage bietet, den Nutzern auch wirklich weiterhelfen. Google setzt damit eine Entwicklung fort, die bereits 2011 mit dem Panda-Update eingeläutet und zum Beispiel auch durch den Einbezug der EAT-Richtlinien (Expertise – Authority – Trust) in die Quality Rater Guidelines fortgeführt wurde. Nun folgt mit dem Google Helpful Content Update eine weiterer konsequenter Schritt in diese Richtung.

Welche Auswirkungen hat das Google Helpful Content Update?

Nachdem das Google Helpful Content Update Ende August 2022 zuerst in den USA ausgerollt wurde, gab es zunächst keine signifikanten Veränderungen in den Suchergebnissen. Das könnte daran liegen, dass das Google Helpful Content Update im Gegensatz zu anderen Google-Algorithmen die gesamte Website betrifft, also seitenübergreifend funktioniert, und nicht nur pro Seite angewendet wird. Es ist also möglich, dass die Auswirkungen erst später zutage treten. Umso schwieriger wird es dann aber sein, sich von einer allfälligen Abwertung zu erholen, weil Google seine Wertung des Nutzens der Inhalte auf die gesamte Website bezieht.

Laut Googles eigener Aussage könnten vor allem Inhalte aus den Bereichen Online-Bildung, Kunst und Unterhaltung, Einkauf sowie Technik betroffen sein.

Welche Kriterien müssen Inhalte nach dem Google-Update erfüllen?

Die Regel hilfreicher Inhalte lautet: Immer für die Nutzer schreiben – nicht für die Suchmaschinen. Wie aber stellen Sie sicher, dass Sie nützliche Inhalte erstellen, die auf den Ergebnisseiten von Suchmaschinen (SERPs) einen hohen Rang einnehmen? Google selbst gibt dafür Richtlinien an die Hand.

1. Nutzerzentrierter Ansatz (People first)

Beim Erstellen Ihre Inhalte sollten Sie immer von der Nutzerperspektive aus vorgehen: Was ist die tatsächliche Suchintention Ihrer Zielgruppe? Suchmaschinen-Optimierung heißt heute viel eher Suchintention-Optimierung. Versetzen Sie sich also in die Lage Ihrer Zielgruppe bzw. Ihrer potenziellen Kunden: Welches Problem versuchen sie zu lösen? Nach welchen Informationen suchen sie, wenn sie eine Suchanfrage bei Google eingeben? Sobald Sie genau wissen, was Ihr Publikum will, können Sie Inhalte erstellen, die ihm relevante Informationen liefern.

Als Hilfe bei der Erstellung nützlicher Inhalte empfiehlt Google, sich dabei die folgenden Fragen vor Augen zu halten:

  • Reichen die Inhalte aus, um das Problem der Leser zu lösen, oder müssen sie dafür noch weiter im Internet suchen?
  • Werden die Erwartungen der Leser umfassend erfüllt?

2. Empathische Inhalte und Storytelling

Der Text darf nicht als Buzzword im Raum stehen, sondern sollte für reale Menschen geschrieben sein: mit Emotionen und einer klaren Story. Weitere wichtige Bestandteile sind Einleitungen, Erläuterungen und eine gute Lesbarkeit. Eine Frage, die das Thema einleitet, ist immer sinnvoll für einen Text.

Befolgen Sie diese Tipps, um sicherzustellen, dass Ihre Inhalte Ihren Website-Besuchern ein positives Erlebnis bieten:

  • Beantworten Sie die Fragen Ihrer Besucher sofort, anstatt um den heißen Brei herumzureden.
  • Fügen Sie visuelle Elemente wie Bilder und Videos hinzu, um Ihren Text aufzulockern.
  • Erleichtern Sie das Scannen Ihrer Inhalte mit Aufzählungszeichen und nummerierten Listen.
  • Verwenden Sie ein Inhaltsverzeichnis, um Ihren Lesern die Navigation auf Ihrer Website zu erleichtern.

3. Themen-Clusterung

Die Inhalte widmen sich idealerweise mehreren Aspekten eines Themas. Keywords werden weiterhin bedient, aber das jeweilige Thema steht im Vordergrund, sodass der Content auch bei hohem Suchvolumen und starker Konkurrenz um einzelne Keywords durch gute Vernetzung wertvoll bleibt. Ein effektives Themen-Clustering hilft, die eigene Expertise zu einem bestimmten Thema zu fördern, was sich positiv auf Backlinks, Teilnahme im Web und Conversions auswirkt.

Lesen Sie dazu auch unseren Blogartikel zum Pillar-Page-Konzept.

4. Originalität und Expertise

Es war schon immer wichtig, wertvolle und qualitativ hochwertige Inhalte zu erstellen. Aber mit dem jüngsten Algorithmus-Update von Google gilt das mehr denn je. Gefragt sind jetzt vor allem Originalität und Expertise. Auch hier gibt Google als Hilfe Fragestellungen an die Hand:

  • Bietet Ihr Content etwas Neues, was die Leser so sonst nirgends lesen können?
  • Zeugen die Inhalte von wahrer Expertise bzw. Fachwissen aus erster Hand?

Über ein Thema zu schreiben, das Sie aus erster Hand kennen, ist eine der besten Möglichkeiten, Ihren Lesern einen Mehrwert zu bieten. Niemand kennt Ihre Branche, Fähigkeiten und Produkte oder Dienstleistungen besser als Sie. 

5. Regelmäßige Aktualisierung der Inhalte

Regelmäßige Überprüfungen Ihrer Inhalte sind notwendig, um sie so umfangreich und aktuell wie möglich zu halten. Gibt es neue Entwicklungen zu einem Thema, ist es wichtig, dass Sie diese berücksichtigen. Im Umkehrschluss gilt auch, dass Sie veraltete oder nicht mehr aktuelle Seiten am besten entfernen, da das Goolge Helpful Content Update, wie weiter oben bereits erwähnt, seitenübergreifend funktioniert. Haben Sie viele veraltete Seiten, besteht deshalb die Gefahr, dass Google Ihre gesamte Website abwertet.

Fazit – Erstellen Sie Inhalte, bei denen die Nutzer im Mittelpunkt stehen

Google geht mit seinem Helpful Content Update seinen Weg, als Suchmaschine “menschlicher” zu werden und aus Nutzersicht zu denken, konsequent weiter. Google selbst gibt Ratschläge an die Hand, welche Inhalte in Zukunft positiv bewertet werden:

  • Sie haben ein bestehendes oder angestrebtes Publikum für Ihr Unternehmen oder Ihre Website, das Ihren Content nützlich findet.
  • Ihre Beiträge zeugen von Fachwissen aus erster Hand und fundierten Kenntnissen.
  • Ihre Website hat einen primären Zweck oder Schwerpunkt.
  • Nach dem Lesen Ihrer Inhalte haben die Nutzer das Gefühl, ausführlich informiert worden zu sein.
  • Nutzer sind nach dem Lesen Ihrer Inhalte zufrieden bzw. haben das Gefühl, dass ihre Erwartungen erfüllt worden sind.

Laut Google läuft das System zur Aktualisierung hilfreicher Inhalte automatisiert ab, sodass neue oder aktualisierte Seiten regelmäßig bewertet werden und die Website insgesamt mit Punkten versehen wird. Auch wenn die konkreten Auswirkungen des Google-Updates für hilfreiche Inhalte noch relativ gering sind, gibt es keinen Grund, mit der Anpassung der Inhalte zu warten. Konzentrieren Sie sich heute schon auf Inhalte, die die Nutzer in den Mittelpunkt stellen. Wer jetzt mitmacht, hat eine starke Basis für die Zukunft.

Die Zielgruppe ist die zentrale Komponente jeder Content-Strategie. Das Zielpublikum sollte dabei auf einer Website nicht nur die Antwort auf eine einzelne Frage, sondern alle Fragen rund um ein Thema beantwortet bekommen. Ein strategischer und datengestützter Ansatz für die Entwicklung von Inhalten ist ein idealer Ausgangspunkt dafür.

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Beitrag von Philip Wiemer
Philip Wiemer führt die mds. Agenturgruppe in die digitale Zukunft. Er betreut Kunden bei allen strategischen und operativen Themen der digitalen Transformation.

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