Der Online-Handel ist längst fester Bestandteil unseres Alltags. Und der E-Commerce-Sektor wächst unaufhaltsam weiter: Laut Statista wird bis 2029 ein Umsatzwachstum von über 9 Prozent pro Jahr erwartet; das Marktvolumen soll bis dahin auf über 6 Billionen Euro ansteigen. Und auch in Deutschland setzt sich dieser Wachstumstrend fort: Hier rechnet man bis 2029 mit einem Marktvolumen von ca. 137 Milliarden Euro; das entspricht einer jährlichen Umsatzsteigerung von ca. 8,5 Prozent.
Warum es wichtig ist, E-Commerce-Trends zu beachten
Die Zahlen sprechen für sich. E-Commerce ist ein Wachstumsmarkt. Gleichzeitig bleibt der E-Commerce von der aktuell schwierigen Wirtschaftslage nicht unberührt. So rechnet etwa die Allianz Trade Insolvenzstudie für das Jahr 2024 mit einer Zunahme der Unternehmensinsolvenzen um 13 Prozent auf ca. 20.260 Fälle. 2025 wird zwar eine Stabilisierung erwartet, aber mit knapp unter 20.000 Insolvenzen immer noch auf einem hohen Niveau.
Angesichts dieser besorgniserregenden Entwicklungen ist es umso wichtiger, aktuelle Trends im E-Commerce zu beachten, um sich mit State-of-the-Art-Technologien im Markt zu behaupten, gegen wirtschaftliche Unsicherheiten zu wappnen und zukunftssicher aufzustellen.
Denn Trends im E-Commerce …
- bieten Unternehmen die Möglichkeit, sich durch innovative Lösungen einen Wettbewerbsvorsprung zu verschaffen.
- helfen, die Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden besser zu erfüllen und so die Kundenzufriedenheit zu steigern.
- können zu Umsatzwachstum führen, indem neue Kunden gewonnen und bestehende Kunden stärker gebunden werden.
- sind ein wichtiger Indikator dafür, in welche Richtung sich der Markt entwickelt, und ermöglichen es Unternehmen, zukunftsfähig zu bleiben.
Im Folgenden möchten wir Ihnen die fünf Trends vorstellen, die den E-Commerce 2025 aus unserer Sicht entscheidend prägen werden.
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Künstliche Intelligenz ist der unangefochtene Spitzenreiter unter den E-Commerce-Trends. Laut einer aktuellen Studie des EHI wird KI von über 82 % der Befragten als die Technologie angesehen, die den Marketingbereich am stärksten umkrempeln wird.
Und gerade im Bereich E-Commerce bietet der Einsatz von KI vielfältige Möglichkeiten, um Prozesse zu optimieren. Nachfolgend die vier Anwendungsgebiete, in denen die künstliche Intelligenz aus unserer Sicht aktuell am meisten Wirkung zeigt:
1. Kundenkommunikation
Künstliche Intelligenz erleichtert die Kundenkommunikation, insbesondere bei der Bearbeitung von Bewertungen und Anfragen. Lange Beschwerdetexte können automatisch zusammengefasst und Antwortvorschläge generiert werden, die von Mitarbeitenden nur noch freigegeben werden müssen. Zudem ermöglichen KI-Chatbots die automatisierte Bearbeitung häufiger Anfragen, etwa zu Lieferterminen und Bestellungen.
2. Bilderstellung
Mithilfe von KI lassen sich effizient realistische Produktbilder erstellen, selbst wenn die Produkte noch nicht physisch existieren. Verschiedene Farbvarianten, Stile oder Größen sind ohne zusätzliche Fotoshootings ganz einfach visualisierbar. Hintergründe können beliebig getauscht werden. Und für die KI ist es auch ein Leichtes, Bilder für unterschiedliche Plattformen und Formate zu optimieren. Diese Flexibilität spart enorm Zeit, vor allem in der Ausspielung von Social Media. Und die Bildsprache bleibt dabei immer konsistent.
3. Texterstellung und Übersetzung
Künstliche Intelligenz ist ideal für Produktbeschreibungen. Sie kann relevante Informationen in Sekundenschnelle analysieren und suchmaschinenoptimierte Texte daraus generieren. Das spart Ressourcen und ermöglicht maßgeschneiderte Inhalte für die Zielgruppe, was die Markenbindung stärkt.
Auch bei Übersetzungen ist KI hilfreich: Sie überträgt Texte schnell und präzise in verschiedene Sprachen und berücksichtigt dabei branchenspezifische Terminologien und kulturelle Nuancen. So erleichtert KI die Internationalisierung und verbessert das globale Kundenerlebnis.
4. Conversion-Optimierung
Durch die Analyse von Nutzerdaten kann KI gezielte, personalisierte Produktempfehlungen generieren, die auf die Vorlieben und das Verhalten der Kunden abgestimmt sind. Des Weiteren ist künstliche Intelligenz in der Lage, das Webseiten-Layout dynamisch anzupassen, relevante Inhalte hervorzuheben und automatisierte A/B-Tests zur Optimierung durchzuführen. KI-Chatbots bieten zudem Echtzeit-Support, lösen Kundenfragen und erhöhen so insgesamt die Kundenzufriedenheit und Kaufbereitschaft.
Trend 2 – Personalisierung
Die Personalisierung ist ein zentraler Treiber im E-Commerce und spielt eine entscheidende Rolle bei der Kundenbindung. Um den wachsenden Kundenerwartungen gerecht zu werden, bieten E-Commerce-Plattformen individuelle Produktempfehlungen, maßgeschneiderte Rabatte und personalisierte Webseiten. Durch die Analyse von Kundendaten und -verhalten entsteht ein maßgeschneidertes Shoppingerlebnis, das heute im digitalen Handel unverzichtbar ist.
Beispiele für Personalisierung im E-Commerce
E-Commerce-Unternehmen nutzen vielfältige Personalisierungsstrategien, um das Kundenerlebnis zu verbessern:
- Empfehlungsalgorithmen: KI-basierte Systeme analysieren das Verhalten der Kunden und schlagen Produkte vor, die ihren Interessen und den Aktivitäten ähnlicher Nutzer entsprechen.
- Personalisierte E-Mails: Auf das Kaufverhalten abgestimmte E-Mails erinnern an liegengebliebene Warenkörbe, empfehlen ergänzende Produkte oder enthalten Geburtstagsangebote.
- Individuelle Rabatte: Kunden erhalten auf Basis ihres Einkaufsverhaltens gezielt Rabatte, um Wiederkäufe anzuregen.
- Individualisierte mobile Apps: Apps speichern Vorlieben und senden Benachrichtigungen zu relevanten Angeboten und neuen Produkten.
- Dynamische Webseitengestaltung: Die Startseite und Inhalte passen sich den Vorlieben des Nutzers an und zeigen dynamische Content-Elemente.
- „Style kaufen“-Funktion: Kunden können komplette Outfits oder Raumgestaltungen, basierend auf einem Stil oder bestimmten Artikeln, ansehen und kaufen.
Wichtig: Eine solide Datenbasis ist für eine effektive Personalisierung entscheidend. Produktdaten sollten im PIM in optimaler Qualität vorliegen, um Empfehlungsalgorithmen und andere personalisierte Funktionen zuverlässig zu unterstützen.
Trend 3 – Spatial Commerce
Spatial Commerce nutzt Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR), um das Online-Einkaufserlebnis durch dreidimensionale, interaktive Umgebungen zu bereichern. Durch diese Technologien können Kunden Produkte in einem lebensechten Kontext erleben und damit fundierte Kaufentscheidungen treffen.
Die wichtigsten Aspekte von Spatial Commerce
- Virtuelle Produktplatzierung: Kunden können Dekorationsartikel oder Möbel virtuell in ihren eigenen Räumen platzieren, um Passform und Design direkt in ihrer realen Umgebung zu beurteilen.
- Virtuelle Anprobe: Kleidung oder Accessoires können an einem digitalen Abbild „anprobiert“ werden, was die Kaufentscheidung erleichtert und Rücksendungen reduziert.
- Erweiterung des traditionellen Einkaufserlebnisses: KI, VR und AR schaffen eine immersive Shopping-Dimension, die das Erlebnis über zweidimensionale Bildschirme hinaus erweitert und zu tieferer Kundenbindung führt.
Einige E-Commerce-Plattformen, wie z. B. Shopware, setzen bereits auf Spatial Computing, um 3D-Visualisierungen effizient zu erstellen und in ihren Angeboten zu nutzen. Zukünftig könnte Spatial Commerce zum Standard werden, da Konsumenten zunehmend erwarten, dass Produkte interaktiv präsentiert werden.
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Composable Commerce ist ein moderner Ansatz im E-Commerce, bei dem Unternehmen ihre Online-Verkaufssysteme aus verschiedenen spezialisierten und flexiblen Komponenten zusammenstellen, anstatt eine einheitliche Plattform zu verwenden. Jede Komponente (oder „Packaged Business Capability“ – PBC) erfüllt dabei eine spezifische Funktion, wie zum Beispiel Zahlungsabwicklung, Produktempfehlungen oder Bestandsmanagement.
Die Architektur von Composable Commerce basiert auf vier zentralen Technologien, die in der sogenannten MACH-Architektur zusammengefasst sind:
- Microservices: Kleine, unabhängige Dienste, die jeweils eine spezifische Funktion erfüllen.
- API-First-Design: Schnittstellen (APIs), die die Integration und Kommunikation der einzelnen Module ermöglichen.
- Cloud-native-Lösungen: Die Nutzung von Cloud-Technologien für Flexibilität und Skalierbarkeit.
- Headless Commerce: Die Trennung des Frontend (Benutzeroberfläche) vom Backend (Daten und Logik), sodass Anpassungen unabhängig voneinander möglich sind.
Die vier wichtigsten Vorteile von Composable Commerce
- Hohe Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Unternehmen können ihre Plattformen genau nach ihren Bedürfnissen gestalten und schnell neue Anwendungen integrieren, um sich an Marktveränderungen anzupassen.
- Agilität bei wechselnden Anforderungen: Einzelne Systemkomponenten lassen sich einfach austauschen oder ergänzen, sodass Anpassungen ohne umfangreiche Umstrukturierungen möglich sind.
- Performance-Optimierung: Dank der Nutzung von Microservices reagieren Composable-Commerce-Systeme schneller und effizienter als monolithische Strukturen, was die Benutzererfahrung verbessert.
- Zukunftssicherheit und Unabhängigkeit: Unternehmen bleiben unabhängig von einzelnen Anbietern und können ihr System im eigenen Tempo weiterentwickeln, ohne auf externe Updates warten zu müssen.
Composable Commerce bietet Unternehmen die Freiheit, ihre Systeme gezielt zu gestalten und laufend zu optimieren – eine Strategie, die Agilität, Leistung und Zukunftssicherheit vereint.
Trend 5 – Social Commerce
Social Commerce ist ein wachsender Trend im E-Commerce, bei dem Produkte direkt über soziale Netzwerke wie Instagram, TikTok oder Pinterest verkauft werden. Mit integrierten Kauf- und Bezahlfunktionen bieten diese Plattformen ein nahtloses Einkaufserlebnis, das den gesamten Kaufprozess in der App ermöglicht.
Die fünf großen Vorteile von Social Commerce
- Nahtloses Einkaufserlebnis: Kunden können Produkte direkt in der Social-Media-App entdecken, bewerten und kaufen, ohne die Plattform zu verlassen.
- Direkte Zielgruppenansprache: Unternehmen erreichen ihre Zielgruppen genau dort, wo diese sich am meisten aufhalten, was die Sichtbarkeit und das Engagement erhöht.
- Erhöhtes Vertrauen durch Social Proof: Kundenbewertungen, Influencer-Kooperationen und Empfehlungen anderer Nutzer fördern das Vertrauen in die Produkte.
- Optimierte Conversion-Rates: Der vereinfachte Kaufprozess in der App reduziert Abbrüche, da Kunden weniger Schritte durchlaufen müssen.
- Interaktives Marketing: Funktionen wie Live-Streams und Storys bieten kreative Wege zur Produktpräsentation und schaffen ein stärkeres Markenerlebnis.
Um Social Commerce optimal zu nutzen, ist ein zentrales Produktinformations-Management-System (PIM) entscheidend. Dieses Tool stellt sicher, dass alle Produktdaten konsistent und aktuell sind und effizient an die verschiedenen Social-Media-Plattformen weitergegeben werden können. Ein gut gepflegtes PIM-System ermöglicht es, kanalspezifische Informationen bereitzustellen, was den Workflow vereinfacht und eine professionelle Produktpräsentation über alle Kanäle hinweg gewährleistet.
Fazit
Die E-Commerce-Trends für 2025 zeigen, wie wichtig es ist, sich auf die sich wandelnden Erwartungen und Anforderungen der Kunden einzustellen. Doch um Innovationen wie den Einsatz von KI, Personalisierung, Spatial Commerce, Composable Commerce und Social Commerce erfolgreich umzusetzen, braucht es eine solide Datenbasis. Diese ermöglicht es Unternehmen, Informationen konsistent und aktuell zu halten, den Kunden transparente Einblicke zu bieten und die verschiedenen Systeme reibungslos zu integrieren. Nur mit einem starken Fundament aus verlässlichen Daten können die vollen Potenziale dieser Trends ausgeschöpft und langfristige Erfolge im E-Commerce erzielt werden.