Wie Sie mit CGI Produkte präsentieren, die es noch gar nicht gibt

Wie Sie mit CGI Produkte präsentieren, die es noch gar nicht gibt

Was haben der T-Rex von „Jurassic Park“ und die meisten Fotos im Ikea-Katalog gemeinsam? Richtig, sie sind im Computer entstanden!

Kaum ein amerikanischer Kinofilm kommt heutzutage noch ohne sie aus, und auch Unternehmen entdecken sie mehr und mehr für sich: Computer Generated Imagery, also digital erstellte Bilder.

Es wird gerendert, was das Zeug hält

Bei Ikea beispielsweise sind – Stand 2014 (!) – fast 75 Prozent der Produkte am Rechner entstanden, das sind über 25.000 3D-Modelle!

Warum man Dinosaurier nur im Rechner zum Leben erwecken kann, ist jedem klar. Warum CGI auch bei der Bebilderung von Produkten das Mittel der Wahl ist, liegt zunächst nicht ganz so klar auf der Hand. Schließlich könnte man als Unternehmen die eigenen Produkte mithilfe eines Produktfotografen ja auch ganz einfach abfotografieren.

Aber wer im Marketing arbeitet und ein neues Produkt bewerben will, kennt das Problem: Weil Produktzyklen immer schneller werden, ist die Zeit für das Erstellen von Fotos knapp und der Kostendruck hoch. Eine mögliche Lösung ist das Abfotografieren von Prototypen.

Das ist aber sehr kostenintensiv und passt nicht gut zu den meist schlanker werdenden Marketingbudgets. Marketingabteilungen bedienen sich deshalb immer häufiger der technischen Möglichkeiten zur digitalen Bebilderung von Produkten.

Was ist denn aber nun günstiger – die klassische Produktfotografie oder CGI-Bilder? Wir haben die Vor- und Nachteile beider Methoden verglichen und in einem Whitepaper zusammengefasst. 

CGI in der Produkt­kommuni­kation – was bringt das?

Gerenderte Bilder bringen einen klaren Zeitvorteil. Denn mit CGI sind Sie der Produktion immer einen Schritt voraus. Sie können sogar Artikel präsentieren, die es noch gar nicht gibt oder die bislang nur auf dem Reißbrett existieren. Basis hierfür sind die CAD-Daten (CAD = Computer-aided Design) der Konstrukteure. Diese lassen sich nämlich nicht nur für die Fertigung nutzen, sondern eben auch für die Produktvisualisierung.

Wir haben sechs Möglichkeiten für die Verwendung computergenerierter Bilder gesammelt und zeigen, was die so alles können:

CGI-Anwendung 1: Produkt­renderings

Egal ob Autos, weiße Ware oder die Kleinteile von Zulieferern – alle Produkte, die mit CAD-Daten erstellt werden, können mit Produktrenderings präsentiert werden.

Produktrenderings aus CAD-Daten

Vorteil 1: Standardisierung/Einheit­lich­keit von Produkt­bildern

Über die Jahre kommen immer wieder neue Produkte zu Ihrem Sortiment hinzu. Wer diese Produkte abfotografiert, muss immer darauf achten, dass die Bilder einheitlich sind. Mit einem neuen Fotografen im Unternehmen ändert sich aber meistens auch der Look des Produktbildes – und schon ist die Einheitlichkeit dahin.

Mit Computer Generated Imagery gestalten Sie die Produktbilder genau nach Ihren Vorstellungen. Sie haben sich für einen bestimmten Lichteinfall, Schattenwurf und Blickwinkel entschieden? Sie können sich sicher sein, dass CGI-Bilder immer das gleiche Aussehen haben, egal ob heute oder in drei Jahren. So werden Produktrenderings zur perfekten Grundlage für die Standardisierung Ihrer Bilderwelten für Kataloge, Onlineshops und Ihre Website.

Vorteil 2: CGI bringt Anpassungs­fähigkeit

Und was, wenn Sie 2018 alle Produktbilder oder einzelne Produktgruppen mit optischen Highlights an die aktuellen ästhetischen Ansprüche Ihrer Kunden anpassen wollen, beispielsweise mit einer Spiegelung des Produkts?

Dann erstellen Sie einfach eine Vorlage und wenden diese auf alle Produktrenderings – oder auch Produktfotos – an. Bühne frei für eine neue Optik – einheitlich und standardisiert.

Vorteil 3: Flexibilität

Die Möglichkeiten der Bildbearbeitung machen Produktrenderings um ein Vielfaches dynamischer als Fotografien:

  • Materialien oder Farben können schnell geändert werden.
  • Das Produkt ist beliebig drehbar.
  • Optische Highlights wie Schatten oder Spiegelungen können hinzugefügt werden.

Aber nicht nur die optischen Merkmale eines Produkts können verändert werden, Sie können auch einzelne Inhalte beliebig anpassen. Das bietet sich zum Beispiel dann an, wenn Sie verschiedene Ausstattungen oder Anpassungsmöglichkeiten eines Artikels präsentieren wollen. Es ist aber ebenso praktisch bei der Vermarktung Ihrer Produkte in anderen Ländern.

Ein Beispiel: Die Kühlschränke von Liebherr werden auch in Ländern verkauft, in denen Konsumenten andere Essgewohnheiten haben als in Deutschland. Stellen Sie sich vor, Sie machen in einem muslimisch geprägten Land Werbung mit einem Kühlschrank voller Bierschinken – ein absoluter Fauxpas.

Andere Länder, andere Produkte: mit CGI auch in der Bebilderung einfach anpassbar

Andere Länder, andere Produkte: mit CGI auch in der Bebilderung einfach anpassbar

Während Sie ohne CGI wieder ins Fotostudio müssten, können Sie Produktrenderings einfach am Computer Ihren Wünschen anpassen.

Liebherr zum Beispiel hat sein Fotostudio abgeschafft und ist komplett auf CGI-Bilder umgestiegen. Welche Vorteile das bringt, können Sie in unserem Whitepaper nachlesen.

CGI-Anwendung 2: Milieu­renderings

Passt das rote Sofa zum Rest meines Wohnzimmers? Wie wirkt das Licht einer bestimmten Lampe in einem dunklen Schlafzimmer? Käufer wollen eine Vorstellung davon bekommen, wie sich ein Produkt in den eigenen Lebensbereich einfügt. Mit CGI können Sie Ihre Produkte in beliebige Milieus und Szenerien einbauen und so individuell auf Ihre Zielgruppe zuschneiden.

3D Milieurendering: Passt der Kühlschrank zu meiner Küche?

CGI-Anwendung 3: Online­konfigura­toren

Für Produkte, die in etlichen Variationen an die Wünsche des Käufers angepasst werden sollen, gibt es kaum ein besseres Hilfsmittel als einen Onlinekonfigurator.

Nehmen wir als Beispiel Faltzelte von Mastertent: Auf der Herstellerwebsite können User aus etwa 17 Millionen Varianten ihr Wunschzelt zusammensetzen. Mastertent Produktrendering im Onlinekonfigurator

Um die Gestaltung bei der Vielzahl an Auswahlmöglichkeiten zu erleichtern, wird man durch einen mehrstufigen Prozess geführt, in dem alle benötigten Elemente nach dem Baukastenprinzip zusammengesetzt werden können:

  • Aufbau der Module

  • Farbe

  • Material

  • Bedruckung

  • ...

Die fotorealistischen 3D-Abbildungen geben eine genaue Vorstellung vom endgültigen Ergebnis – eine immense Erleichterung bei der Kaufentscheidung.

Hier können Sie den Konfigurator von Mastertent selbst ausprobieren.

CGI-Anwendung 4: Der Röntgen­blick

Viele neue Produkte haben technische Eigenschaften, die nicht immer ganz leicht vermittelbar sind. In der Vermarktung ist es wichtig, solche Produktfeatures zu erklären. Bisher wurde das meist mit aufwendigen Querschnitten von Prototypen realisiert.

Mithilfe von CGI-Bildern können Sie vollkommen unabhängig vom Produktmanagement arbeiten. Sie nehmen einfach das 3D-Produkt und platzieren Querschnitte nach Belieben. Das Ergebnis ist ein Röntgenblick, dem Sie weitere Informationen hinzufügen können.

CGI-Anwendung 5: 360°-Bilder

Ein weiterer Vorteil gegenüber der Produktfotografie sind 360°-Ansichten eines Produkts. Was bei einer Tasse mithilfe eines Fotodrehtellers auch im Fotostudio noch relativ leicht umsetzbar ist, wird bei einem Pkw zu einem mittelschweren Problem: Es muss nicht nur ein entsprechend großes Fotostudio vorhanden sein, sondern auch eine Konstruktion gebaut werden, mit der Fotos aus bestimmten Winkeln geschossen werden können.

Für die CGI-Variante benötigt man nur einen PC und das nötige Know-how. Und auch hier gilt: Für neue Perspektiven, die man im Nachhinein hinzufügen möchte, muss nicht erneut ein aufwendiges Shooting gemacht werden.

Wie es per 360°-Rendering gelingt, größere Objekte wie Autos aus allen Perspektiven realistisch abzubilden, sieht man sehr schön im Produktkonfigurator von BMW.

CGI-Anwendung 6: Animationen

Kamera, Licht, Action! Egal ob für YouTube, Facebook oder die nächste Messe, 3D-Bilder sind die beste Voraussetzung dafür, Ihre Produkte filmisch in Szene zu setzen.

Die Darstellung ist mittlerweile so präzise, dass die Objekte kaum von ihren realen Gegenstücken unterschieden werden können. Beeindrucken Sie Ihren Geschäftsführer und Ihre Kunden mit einem Showreel, Imagevideo oder Produktfilm – Ihnen stehen alle Möglichkeiten der digitalen Bildbearbeitung offen.

Weitere Visualisierungs­leistungen der mds:

Fazit: CGI und Digitali­sierung des Marketings

Wenn Sie das Projekt Digitalisierung angehen wollen, sind die Konstruktionsdaten Ihres Unternehmens der perfekte Einstieg, um CGI in Ihrem Unternehmen zu etablieren. CAD-Daten bieten Ihnen die Möglichkeit, Ihre Produkte vielfältig zu bewerben und günstig hohe Qualität in Ihr Marketing zu bekommen – unabhängig von Produktzyklen, Prototypen und Fotoshootings.

CGI vs. Produktfotografie

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Beitrag von Michael Brodschelm
Michael Brodschelm ist gelernter Lithograf. Seinen Beruf erlernte er in einer Zeit, als Lithografie noch nicht computergestützt war, sondern manuelle Handwerkskunst. Er ist Gründer und Inhaber der mds. Agenturgruppe und Experte für Innovationen in Print und Digital.

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