Digital Payment liegt im Trend

Digital Payment liegt im Trend

Die Zahlungsverkehrsbranche erlebt seit einigen Jahren eine Welle von Veränderungen: neue Regelungen, innovative Zahlungstechnologien und mehr Player auf dem Markt. Die Coronapandemie hat diese Entwicklung noch beschleunigt. Derzeit beobachten wir einen raschen Übergang zu einer bargeldlosen Wirtschaft. Digital Payment ist schon fast die Norm.

Deutliche Veränderungen im Zahlungsverkehrssektor

Die Pandemie hat viele Aspekte des Kaufverhaltens verändert: Das betrifft die Zahlungstechnologien, aber auch die Orte, wo Produkte erworben werden. Artikel, die traditionell offline gekauft wurden, wie Lebensmittel oder Gesundheitsprodukte, werden jetzt immer häufiger auch über das Internet bestellt.

Im Zahlungsverkehr ist die Verwendung von Bargeld selbst in Ländern mit hohem Bargeldaufkommen wie Deutschland und Italien zurückgegangen. Nach Angaben von Accenture werden bis 2023 voraussichtlich 420 Milliarden Transaktionen im Wert von 7 Billionen Dollar von Bargeld auf Karten und Digital Payment umgestellt. Dieser Wert wird sich bis 2030 schätzungsweise auf 48 Billionen Dollar erhöhen.

Abgesehen von der Zunahme von Digital Payment sind auch die Bargeldabhebungen an Geldautomaten in vielen europäischen Ländern um mindestens 50% zurückgegangen. Händler*innen, die bisher nur Bargeldzahlungen akzeptierten, sahen sich dadurch erheblich benachteiligt. Infolgedessen haben sie kurzerhand POS-Terminals – das sind Hardwaresysteme für die Verarbeitung von Kartenzahlungen im Einzelhandel – eingeführt, um auch Kund*innen bedienen zu können, die nicht mit Bargeld bezahlen wollen.

Da die Pandemie jedoch viele Verbraucher*innen veranlasste, von zu Hause einzukaufen, sahen sich die Verkäufer*innen trotzdem mit deutlichen Einbußen der Ladenverkäufe konfrontiert. Dies hat dazu geführt, dass viele kleinere Geschäfte erstmals ihre Produkte auch online anbieten. Aber auch im Onlinegeschäft hat sich das Zahlungsverhalten der Verbraucher*innen erheblich gewandelt.

Ein Mix aus verschiedenen Zahlungstechnologien ist nötig

Bei der Vielzahl von Angeboten im Internet ist es für die Kund*innen heutzutage ein Leichtes, von einer Marke zur nächsten zu springen. Einen immer wichtiger werdenden Faktor für einen möglichen Abbruch des Einkaufs bilden dabei die angebotenen Payment Methods. Laut Uptain wird etwa ein Drittel der Verkäufe während des Bezahlvorgangs abgebrochen. Ein Grund dafür ist, dass Kund*innen auf der Website nicht die von ihnen bevorzugte Zahlungsmethode finden.

Diese Erkenntnisse werden auch durch eine Studie des EHI Retail Institute gestützt. Der Bericht besagt, dass ein breiter Mix aus Payment Methods weiterhin im Trend liegt. Zu den am häufigsten angebotenen Online-Zahlungsmethoden gehören Wallets und Kreditkarten. Mehr als 9 von 10 Händler*innen nehmen sie in ihren Zahlungsmix auf. Fragt man jedoch die Verbraucher*innen, so ist der Kauf auf Rechnung die bevorzugte Zahlungsmethode. Auf sie entfielen im 2020 30,4% des Umsatzes, gefolgt von Paypal (mit fast einem Viertel des Gesamtmarktes).

Payment Service Providers im Einsatz

Die Einführung verschiedener Payment Methods ist jedoch leichter gesagt als getan. Vor allem kleinere Händler*innen stellt dies vor große Herausforderungen – vom Datenschutz bis hin zur Betrugsbekämpfung. Hier kommen die PSPs ins Spiel. Die PSP oder Payment Service Provider bieten KMUs eine einfache, schnelle und kostengünstige Möglichkeit, Zahlungstechnologien in ihren Geschäften einzurichten. Darüber hinaus tragen sie auch das Risiko von Zahlungsausfällen.

Zwei der am besten etablierten PSPs in Deutschland sind Stripe und Klarna. Stripe ist ein Zahlungsanbieter aus Irland, der in 42 Ländern weltweit tätig ist. Er unterstützt die gängigsten E-Payment-Methoden, darunter Apple Pay, Klarna (Sofort), Paypal sowie alle wichtigen Kreditkarten. Für das Thema Betrug hat Stripe ein eigenes selbstlernendes Betrugspräventionssystem. Der Anbieter ermöglicht es Ihnen außerdem, ein individuelles Check-out-Erlebnis zu schaffen, das browser- und geräteübergreifend funktioniert.

Klarna hingegen ist eine der größten Banken in Europa mit mehr als 60 Millionen Kund*innen weltweit. Sie bietet Direktzahlungen, Kauf auf Rechnung und Ratenzahlungspläne an. Die Kund*innen entscheiden dann, wann und wie sie zahlen wollen. Im Gegensatz zu anderen Zahlungsanbietern erlaubt Klarna den Kund*innen, zu bezahlen, ohne ihre sensiblen Daten an jedes Geschäft weiterzugeben.

Durch die Bereitstellung von Software und Prozessunterstützung können PSPs insbesondere KMUs helfen, Zeit und Ressourcen zu sparen und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Digital Payment wird zur Normalität

Im Zuge der Pandemie investieren immer mehr Onlineshops in eine möglichst reibungslose Kaufabwicklung. Laut einer Studie bieten 40% der befragten Shops bereits einen Express-Check-out an, während 31% dies planen. 80% der Einzelhändler*innen gaben außerdem an, dass sie ihren Bezahlvorgang bereits ganz oder teilweise für mobile Geräte optimiert haben. Darüber hinaus erwägt fast die Hälfte der Einzelhandelsunternehmen, auch mobile Payment Methods wie Apple Pay und Google Pay in ihren Zahlungsmix aufzunehmen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass beide Zahlungstechnologien den Kund*innen ein reibungsloses Einkaufserlebnis bieten. Obendrein funktionieren sie kanalübergreifend – sowohl online als auch im Laden.

Fazit

Corona drängt die Unternehmen zur Digitalisierung. Es reicht nicht mehr aus, nur Zahlung per Vorkasse anzubieten. Es braucht einen Mix aus verschiedenen Payment Methods, um den Umsatz zu steigern und die Kund*innen zu halten.

 Darüber hinaus sollten Sie Ihren Shop auch für mobile Zahlungen optimieren. Expert*innen zufolge wird der mobile Handel in diesem Jahr voraussichtlich einen Marktwert von 3,56 Billionen Dollar erreichen. Außerdem werden 67,2% des gesamten elektronischen Handels auf mobile Konten entfallen.

Beitrag von Philip Wiemer
Philip Wiemer führt die mds. Agenturgruppe in die digitale Zukunft. Er betreut Kunden bei allen strategischen und operativen Themen der digitalen Transformation.

Empfohlene Artikel

Kontakt
Kontakt
Wir sind sofort für sie da
+49 89 74 73 44 0
info@mds.eu