OSRAM QR-code-Datenbank

OSRAM ist eine der weltweit führenden Lichtmarken mit einer über 110-jährigen Geschichte. In den drei Geschäftsbereichen Optische Halbleiter (Opto Semiconductors), Automobil (Automotive) und Digitale Anwendungen (Digital) ermöglicht OSRAM verschiedenste Anwendungen: von Virtual Reality bis hin zum autonomen Fahren sowie von Smartphones bis zu vernetzten intelligenten Beleuchtungslösungen in Gebäuden und Städten.

Komplexität reduzieren, Produktivität steigern

Für den Bereich Automotive von OSRAM fertigt die mds seit vielen Jahren Tausende von Verpackungen für diverse Produkte, die weltweit verkauft werden. Aufgrund unterschiedlicher gesetzlicher Vorgaben in den Ländern wurde die Informationsarchitektur für diese Packagings mit der Zeit immer komplexer und der Platz auf den Packagings immer kleiner. Um hier Abhilfe zu schaffen, sprich: um den Prozess zu vereinfachen, Kosten zu sparen und Platz für Designelemente zu gewinnen, wurde die mds damit beauftragt, die geforderten gesetzlichen Infos über einen QR-Code quasi digital "auszulagern".

Zukunftsoffene Lösung

Bereits in der Konzeptionsphase wurde klar, dass es am besten ist, die Lösung dieser Aufgabe möglichst offen zu gestalten. Will heißen, dass sie möglichst unkompliziert auch für andere Anwendungen genutzt werden kann. Wir entschlossen uns deshalb, die QR-Code-Datenbank auf Grundlage von Pimcore zu konzipieren und zu entwickeln, weil die Pimcore-Plattform modular aufgebaut, beliebig erweiterbar ist und über Schnittstellen an unterschiedlichste Systeme und Komponenten angeschlossen werden kann. Zudem ist Pimcore als Open-Source-Lösung äußerst kostengünstig.

Eine Datenbank, viele Schnittstellen

Das Prinzip der QR-Code-Datenbank ist einfach: In der Datenbank werden alle Informationen für die relevanten Produkte sowie die unterschiedlichen gesetzlichen Anforderungen der einzelnen Märkte (Piktos, Texte etc.) gesammelt. Dazu wurden über Schnittstellen die ebenfalls von uns gepflegte Textdatenbank (die alle aktuellen Gesetzes- und Marketingtexte in allen Sprachen enthält) sowie das kundenseitige PIM- und CRM-System angeschlossen. In der Datenbank werden die Informationen nach bestimmten Produktfamilien geordnet (z. B. Night Breaker Laser, Ultra Life etc.), denen jeweils ein eigener QR-Code zugewiesen wird, der dann auf die Verpackung gedruckt werden kann. Über die ergänzende direkte DAM-Schnittstelle können zusätzlich alle relevanten Assets automatisiert angereichert werden.

Scannt der Verbraucher den QR-Code mit seinem Smartphone oder Tablet, wird er auf eine Website geleitet. Hier wählt er erst sein Land, worauf ihm sogleich alle relevanten Produktinformationen in seiner Landessprache angezeigt werden, und zwar geordnet nach marketingrelevanten Informationen und gesetzlichen Hinweisen. Natürlich auch mit Abbildungen des Produkts.

Mehr Platz für die schönen Dinge

Die QR-Code-Datenbank erleichtert die Verpackungserstellung enorm. Mussten früher die relevanten Marketinginformationen und gesetzlichen Vorgaben für jede Verpackung und jeden Markt zusammengesucht und auf dem Packaging platziert werden, reicht es jetzt, den QR-Code für die entsprechende Produktfamilie aufzubringen. Das spart nicht nur wertvolle Zeit, sondern auch Platz: der nun für eine schönere Gestaltung der Verpackung genutzt werden kann. Gleichzeitig ist die Richtigkeit der Daten immer gewährleistet, da die Datenbank in einem festgelegten Rhythmus automatisch aktualisiert wird.

Spürbar weniger Aufwand und Kosten

Außerdem müssen insgesamt viel weniger Verpackungen produziert werden, da der QR-Code die Differenzierung der verschiedenen Märkte mit deren unterschiedlichen Anforderungen an Übersetzungen und gesetzlichen Piktos übernimmt. So konnte OSRAM die Stückzahl von über 1.500 Artworks pro Jahr auf ca. 900 reduzieren und damit seine Kosten um über 60 Prozent senken. Und: Eine Änderung der Kennzeichnungspflicht, wie z. B. ein neues Prüfsiegel für einen bestimmten Markt, verlangt nun nicht mehr gleich nach einer Anpassung aller betroffenen Artworks. Sondern es reicht jetzt, diese Änderung in der Datenbank vorzunehmen, ohne dass eine einzige Verpackung neu gedruckt werden muss.

Solide Grundlage für Erweiterungen

Mit der QR-Code-Datenbank hat OSRAM eine tragfähige Infrastruktur für eine crossmediale Produktkommunikation geschaffen. Dadurch, dass die Datenbank in Pimcore aufgebaut wurde, ist sie auch offen für beliebige Erweiterungen. Wie in einem Baukastensystem lassen sich je nach Bedarf weitere Anwendungen modular hinzuskalieren. Geplant ist die Anbindung des DAM-Systems von OSRAM an die Datenbank. Dadurch können dem Nutzer computergenerierte (CGI) 3D-Ansichten und 360-Grad-Bilder der Produkte angezeigt oder für komplexere Produkte (z. B. Nebelscheinwerfer) gleich die passenden Bedienungs- und Montageanleitungen per Download bereitgestellt werden.

Option Web2Print

Eine weitere Anwendungsmöglichkeit, die OSRAM nun offensteht, ist das sogenannte Single-Source-Publishing. Dadurch, dass alle Daten (Marketingtexte, gesetzliche Vorgaben, Produktinfos, Bilder etc.) in einer Datenbank gesammelt werden, können sie problemlos gefiltert und über ein InDesign-Plug-in direkt in InDesign ausgeleitet werden. Mittels vorgefertigter Templates lassen sich so schnell, unkompliziert und vor allem kostengünstig Verkaufsbroschüren, Produktflyer, Datenblätter, aber auch ganze Produktkataloge produzieren.

Kundenkommunikation der Zukunft

Ausgehend von der relativ begrenzten Herausforderung, die Verpackungserstellung für die unterschiedlichen Verkaufsmärkte zu erleichtern, ist OSRAM dank unserer QR-Code-Datenbank-Lösung nun sogar in der Lage, eine Omni-Channel-Strategie zu fahren und ausgewählte Inhalte gezielt in alle möglichen Kanäle – Website, Social Media, Print etc. – auszuleiten. Damit ist OSRAM bestens aufgestellt, um einer der entscheidenden Herausforderungen in der heutigen Kundenkommunikation gerecht zu werden: der Customer Centricity. Denn nur die Unternehmen, denen es gelingt, die Erwartungen Ihrer Kunden an allen Berührungspunkten stets zu erfüllen, werden langfristig Erfolg haben.