Voice Search – die neue Form der Internetsuche

Voice Search – die neue Form der Internetsuche

Bei der Voice Search (Deutsch: Sprachsuche) handelt es sich um eine Technologie, die es Anwender*innen ermöglicht, das Internet mittels Stimme bzw. Sprachbefehl zu durchsuchen. Die Internetsuche wird damit schneller und einfacher, besonders wenn Sie unterwegs sind. Voice Search ist bereits in vielen Smart Devices, aber auch Computern, Smartphones und weiteren mobilen Geräten integriert. Diese neue Form der Internetsuche verändert auch die Suchergebnisse. Deshalb lohnt es sich nicht zuletzt aus marketingtechnischer Sicht, einen Blick darauf zu werfen.

Im Kontext von Voice Search müssen drei Begriffe differenziert werden:

  • Spracherkennung: Damit ist die Software zur Spracherkennung gemeint. Sie ist in der Lage, Wörter und Sätze zu erkennen und sie in eine maschinenlesbare Form umzuwandeln.
  • Sprachsteuerung: Hierbei handelt es sich um Befehle, die Sie über Ihre Stimme an die Software oder Geräte weitergeben. Um von einer Sprachsteuerung Gebrauch zu machen, benötigen Sie eine Software zur Spracherkennung.
  • Sprachassistent: Ein Sprachassistent ist ein Programm, das gesprochene Befehle in Handlungen umsetzt. Es gibt solche Assistenten sowohl als eigenständiges Gerät mit Mikrofon und Lautsprecher oder als App. Sprachassistenten vereinen die Software der Sprachsteuerung mit der Software zur Spracherkennung.

Anbieter*innen von Sprachassistenten

Der Markt der Sprachassistenten wächst stetig. Dabei gibt es zurzeit drei führende Anbieter: Amazon, Google und Apple. Alle drei ermöglichen eine Sprachsteuerung mittels ihrer eigenen Eingabegeräte.

  • Amazon Alexa: Alexa ist Amazons Reaktion auf die Sprachassistenten von Google und Apple. Auch wenn der Branchenriese keine eigenen Smartphones entwickelt, konnten seine smarten Lautsprecher den Voice-Markt erobern. Dies gilt insbesondere im Bereich des Onlineshoppings, in dem Alexa marktführend ist.
  • Siri: Siri von Apple ist der Prototyp der Sprachassistenten und kam bereits 2011 auf den Markt. Wie in anderen Bereichen konnte Apple einen Trend starten, auch wenn der Start etwas holprig verlief. Seitdem konnte sich Siri jedoch enorm verbessern. Siri finden Sie auf allen modernen Apple Devices wie MacBooks, iPhones und iPads.
  • Google Assistant: Auch Google konnte seinen eigenen Sprachassistenten etablieren. Der Google Assistant befindet sich auf allen neueren Android-Smartphones. Mit dem intelligenten Speaker Google Nest können Sie damit auch Ihre Smarthome Devices steuern.

Der Unterschied im Suchverhalten

Zwischen der klassischen Internetsuche mit schriftlicher Sprache und der Sprachsuche besteht ein großer Unterschied. So reichen bei einer Suche in Textform bereits wenige Keywords aus, um treffende Ergebnisse zu erhalten. Wenn Sie beispielsweise das aktuelle Wetter in Mannheim herausfinden wollen, geben Sie einfach „Wetter Mannheim“ in Google ein. Bei einer Suche mittels mündlicher Sprache, also eines Suchassistenten, gehen Sie hingegen mit natürlichen, vollständigen Fragen vor. In diesem Fall würde Ihre Suche lauten: „Wie ist das Wetter in Mannheim?“

Gegenüber der klassischen Textsuche bietet Voice Search folgende Vorteile:

  • Die Sprachsuche eignet sich insbesondere für mobile Geräte, da sie sich unterwegs sehr praktisch nutzen lässt
  • Voice Search ist einfach und schnell
  • Sie müssen nicht auf die richtige Schreibweise achten
  • Aufgrund der detaillierteren Fragestellung erhalten Sie direkt ein passendes Ergebnis

Lokale Suche wird wichtiger

Die lokale Suche ist von großer Relevanz für Voice Search. Denn aufgrund des unterschiedlichen Suchverhaltens werden Sprachassistenten vor allem verwendet, um schnelle Antworten zu erhalten. Dabei werden besonders viele Suchanfragen auf lokaler Basis durchgeführt. Anwender*innen möchten relevante Informationen für ihren Standort erhalten. Eine klassische Frage hierzu ist zum Beispiel: „Wo ist das nächste Restaurant?“ Diese Entwicklung hat zur Folge, dass lokale Suchanfragen in den Google-Algorithmen immer bedeutender werden, je mehr die Voice Search an Popularität gewinnt.

Voice Search wird SEO und E-Commerce verändern

Wie bereits erwähnt, unterscheiden sich die mündlichen Suchanfragen von den geschriebenen, wodurch sich auch die Suchbegriffe verändern. Die Interaktion mit einem sprachgesteuerten Suchassistenten ähnelt viel eher einem realen Gespräch. Dies ist ein Faktor, der auch bei der Produktion von Content beachtet werden muss. Hinzu kommt die Tatsache, dass die Voice Search nur das beste Suchergebnis für eine Frage teilt. Und da dieses vorgelesen wird, können User sich nicht durch mehrere Ergebnisseiten blättern, um die passende Antwort auszuwählen.

Voice Search wird in vielen Bereichen schon bald die Suche dominieren. Denken Sie nur an das Smart Home, das via Sprachbefehl durch digitale Assistenten gesteuert wird. Auch für Menschen mit körperlichen Einschränkungen kann Voice Search eine große Hilfe sein. Im E-Commerce, wo vieles vom Produktvergleich abhängt, spielt Voice Search zwar (noch) nicht die bestimmende Rolle, aber generell bedeutet der Aufstieg von Voice Search mehr Druck für SEO, die Content-Produktion und E-Commerce, um die beste Positionierung in den Suchergebnissen einzunehmen.

1. Zielgruppe und mögliche Nutzerfragen identifizieren

Das A und O jeder Marketingbemühung ist die Identifizierung der Zielgruppe. Versetzen Sie sich in Ihre Zielgruppe hinein, um die wahrscheinlichsten Nutzerfragen zu eruieren. Dabei sind jetzt nicht mehr nur einzelne Keywords gefragt, sondern ganze (Frage-)Sätze. Verwenden Sie die gefundenen Fragen auch in Überschriften und Meta-Daten. Ihr Ziel muss es sein, diese Fragen mit Ihrem Content möglichst präzise zu beantworten.

2. Konzentration auf Longtail Keywords

Bei den Longtail Keywords handelt es sich um längere Kombinationen von Schlüsselwörtern, die deutlich näher an der alltäglichen Sprache sind als einzelne Suchbegriffe. Auf diese Longtail Keywords sollten Sie sich besonders fokussieren, da bei einer Voice Search nicht mehr nur einzelne Wörter, sondern ganze Sätze zum Einsatz kommen. Besonderer Vorteil: Longtail Keywords sind nicht so umkämpft wie Shorttail Keywords, sodass Sie bessere Aussichten bieten, damit ein gutes Ranking zu erzielen.

3. FAQ-Seiten erstellen

Beantworten Sie die gängigsten Fragen Ihrer Zielgruppe in einem FAQ-Bereich Ihrer Webseite. So erhalten die Besucher*innen direkt die passenden Antworten auf ihre Fragen, ohne lange suchen zu müssen. Mit Tools, wie beispielsweise answerthepublic.com, können Sie ganz einfach herausfinden, welche Fragen Ihre Zielkundschaft haben. Ebenso helfen die bei der Google-Suche vorgeschlagenen Fragen, Snippets und FAQs.

4. Auf lokale Suchanfragen konzentrieren

Eine Google Voice Search wird oftmals mit mobilen Geräten ausgeführt und hat dabei häufig einen lokalen Bezug. Suchen Nutzer*innen zum Beispiel nach „Bester Metzger in Rheingönheim“, erhalten sie relevante Suchergebnisse für den aktuellen Standpunkt. Daher ist es essenziell, den lokalen Bezug in den Longtail Keywords einzubringen.

5. Einträge in Branchenverzeichnissen wie Google my Business, Yelp und Co. anlegen

Wenn Ihre Zielkundschaft eine lokale Suchanfrage durchführt, erhält sie Informationen zutreffender Unternehmen aus ihrem Umkreis. Dabei zeigt Google häufig auch seinen sogenannten Knowledge Graph oder sein Local Pack an, die wichtige Daten wie Adresse und Öffnungszeiten angeben. Da Voice Search insbesondere für lokale Suchanfragen von Bedeutung ist, müssen Sie dafür sorgen, dass Ihr Google-my-Business-Eintrag aktuell und vollständig ist. Wenn Sie auch Einträge auf anderen Branchenverzeichnissen, wie Yelp oder Bing, anlegen, erhält der Sprachassistent alle relevanten Informationen. Dies steigert Ihre Chancen auf ein hohes Ranking.

6. Strukturierte Daten nutzen

Die Strukturierung Ihrer Daten hat den Vorteil, dass Ihre Inhalte für die Suchmaschinen verständlicher werden. Dabei können Sie Ihren Content auch als sprechbar auszeichnen, wobei Ihnen Tools wie speakable von schema.org und das Markup Tool von Google helfen. So steigen die Chancen, dass Ihr Beitrag von Google Assistant als Antwort auf eine Voice-Search-Suchanfrage ausgewählt wird – inklusive Versand der entsprechenden URL als Quelle an das Mobilgerät des*der Nutzer*in.

7. Hochwertigen Content passend zur Zielgruppe erstellen

Genau wie für die SEO sind hochwertige, zielgruppenrelevante Inhalte auch essenziell für Voice Search. Die Grundvoraussetzung hierfür sind die Identifizierung der Zielgruppe sowie die entsprechende Anpassung des Schreibstils und der Wortwahl. Die Inhalte sollten immer einfach zu verstehen sein und darüber hinaus über einen guten Lesefluss verfügen. Hochwertiger Content lässt zudem keine Fragen offen und bietet Leser*innen einen echten Mehrwert.

 

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Beitrag von Philip Wiemer
Philip Wiemer führt die mds. Agenturgruppe in die digitale Zukunft. Er betreut Kunden bei allen strategischen und operativen Themen der digitalen Transformation.

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