Bei der Voice Search (Deutsch: Sprachsuche) handelt es sich um eine Technologie, die es Anwender*innen ermöglicht, das Internet mittels Stimme bzw. Sprachbefehl zu durchsuchen. Die Internetsuche wird damit schneller und einfacher, besonders wenn Sie unterwegs sind. Voice Search ist bereits in vielen Smart Devices, aber auch Computern, Smartphones und weiteren mobilen Geräten integriert. Diese neue Form der Internetsuche verändert auch die Suchergebnisse. Deshalb lohnt es sich nicht zuletzt aus marketingtechnischer Sicht, einen Blick darauf zu werfen.
Im Kontext von Voice Search müssen drei Begriffe differenziert werden:
Der Markt der Sprachassistenten wächst stetig. Dabei gibt es zurzeit drei führende Anbieter: Amazon, Google und Apple. Alle drei ermöglichen eine Sprachsteuerung mittels ihrer eigenen Eingabegeräte.
Zwischen der klassischen Internetsuche mit schriftlicher Sprache und der Sprachsuche besteht ein großer Unterschied. So reichen bei einer Suche in Textform bereits wenige Keywords aus, um treffende Ergebnisse zu erhalten. Wenn Sie beispielsweise das aktuelle Wetter in Mannheim herausfinden wollen, geben Sie einfach „Wetter Mannheim“ in Google ein. Bei einer Suche mittels mündlicher Sprache, also eines Suchassistenten, gehen Sie hingegen mit natürlichen, vollständigen Fragen vor. In diesem Fall würde Ihre Suche lauten: „Wie ist das Wetter in Mannheim?“
Gegenüber der klassischen Textsuche bietet Voice Search folgende Vorteile:
Die lokale Suche ist von großer Relevanz für Voice Search. Denn aufgrund des unterschiedlichen Suchverhaltens werden Sprachassistenten vor allem verwendet, um schnelle Antworten zu erhalten. Dabei werden besonders viele Suchanfragen auf lokaler Basis durchgeführt. Anwender*innen möchten relevante Informationen für ihren Standort erhalten. Eine klassische Frage hierzu ist zum Beispiel: „Wo ist das nächste Restaurant?“ Diese Entwicklung hat zur Folge, dass lokale Suchanfragen in den Google-Algorithmen immer bedeutender werden, je mehr die Voice Search an Popularität gewinnt.
Wie bereits erwähnt, unterscheiden sich die mündlichen Suchanfragen von den geschriebenen, wodurch sich auch die Suchbegriffe verändern. Die Interaktion mit einem sprachgesteuerten Suchassistenten ähnelt viel eher einem realen Gespräch. Dies ist ein Faktor, der auch bei der Produktion von Content beachtet werden muss. Hinzu kommt die Tatsache, dass die Voice Search nur das beste Suchergebnis für eine Frage teilt. Und da dieses vorgelesen wird, können User sich nicht durch mehrere Ergebnisseiten blättern, um die passende Antwort auszuwählen.
Voice Search wird in vielen Bereichen schon bald die Suche dominieren. Denken Sie nur an das Smart Home, das via Sprachbefehl durch digitale Assistenten gesteuert wird. Auch für Menschen mit körperlichen Einschränkungen kann Voice Search eine große Hilfe sein. Im E-Commerce, wo vieles vom Produktvergleich abhängt, spielt Voice Search zwar (noch) nicht die bestimmende Rolle, aber generell bedeutet der Aufstieg von Voice Search mehr Druck für SEO, die Content-Produktion und E-Commerce, um die beste Positionierung in den Suchergebnissen einzunehmen.
Das A und O jeder Marketingbemühung ist die Identifizierung der Zielgruppe. Versetzen Sie sich in Ihre Zielgruppe hinein, um die wahrscheinlichsten Nutzerfragen zu eruieren. Dabei sind jetzt nicht mehr nur einzelne Keywords gefragt, sondern ganze (Frage-)Sätze. Verwenden Sie die gefundenen Fragen auch in Überschriften und Meta-Daten. Ihr Ziel muss es sein, diese Fragen mit Ihrem Content möglichst präzise zu beantworten.
Bei den Longtail Keywords handelt es sich um längere Kombinationen von Schlüsselwörtern, die deutlich näher an der alltäglichen Sprache sind als einzelne Suchbegriffe. Auf diese Longtail Keywords sollten Sie sich besonders fokussieren, da bei einer Voice Search nicht mehr nur einzelne Wörter, sondern ganze Sätze zum Einsatz kommen. Besonderer Vorteil: Longtail Keywords sind nicht so umkämpft wie Shorttail Keywords, sodass Sie bessere Aussichten bieten, damit ein gutes Ranking zu erzielen.
Beantworten Sie die gängigsten Fragen Ihrer Zielgruppe in einem FAQ-Bereich Ihrer Webseite. So erhalten die Besucher*innen direkt die passenden Antworten auf ihre Fragen, ohne lange suchen zu müssen. Mit Tools, wie beispielsweise answerthepublic.com, können Sie ganz einfach herausfinden, welche Fragen Ihre Zielkundschaft haben. Ebenso helfen die bei der Google-Suche vorgeschlagenen Fragen, Snippets und FAQs.
Eine Google Voice Search wird oftmals mit mobilen Geräten ausgeführt und hat dabei häufig einen lokalen Bezug. Suchen Nutzer*innen zum Beispiel nach „Bester Metzger in Rheingönheim“, erhalten sie relevante Suchergebnisse für den aktuellen Standpunkt. Daher ist es essenziell, den lokalen Bezug in den Longtail Keywords einzubringen.
Wenn Ihre Zielkundschaft eine lokale Suchanfrage durchführt, erhält sie Informationen zutreffender Unternehmen aus ihrem Umkreis. Dabei zeigt Google häufig auch seinen sogenannten Knowledge Graph oder sein Local Pack an, die wichtige Daten wie Adresse und Öffnungszeiten angeben. Da Voice Search insbesondere für lokale Suchanfragen von Bedeutung ist, müssen Sie dafür sorgen, dass Ihr Google-my-Business-Eintrag aktuell und vollständig ist. Wenn Sie auch Einträge auf anderen Branchenverzeichnissen, wie Yelp oder Bing, anlegen, erhält der Sprachassistent alle relevanten Informationen. Dies steigert Ihre Chancen auf ein hohes Ranking.
Die Strukturierung Ihrer Daten hat den Vorteil, dass Ihre Inhalte für die Suchmaschinen verständlicher werden. Dabei können Sie Ihren Content auch als sprechbar auszeichnen, wobei Ihnen Tools wie speakable von schema.org und das Markup Tool von Google helfen. So steigen die Chancen, dass Ihr Beitrag von Google Assistant als Antwort auf eine Voice-Search-Suchanfrage ausgewählt wird – inklusive Versand der entsprechenden URL als Quelle an das Mobilgerät des*der Nutzer*in.
Genau wie für die SEO sind hochwertige, zielgruppenrelevante Inhalte auch essenziell für Voice Search. Die Grundvoraussetzung hierfür sind die Identifizierung der Zielgruppe sowie die entsprechende Anpassung des Schreibstils und der Wortwahl. Die Inhalte sollten immer einfach zu verstehen sein und darüber hinaus über einen guten Lesefluss verfügen. Hochwertiger Content lässt zudem keine Fragen offen und bietet Leser*innen einen echten Mehrwert.