Was ist eigentlich Projection Mapping?

Was ist eigentlich Projection Mapping?

„Projection Mapping“ ist eine Präsentationstechnologie, die sich immer größerer Verbreitung erfreut – in der Medienkunst, auf Konzerten, aber auch in der Werbung und der Unternehmenskommunikation. Bevor wir die Grundlagen erklären, erst mal eine ganze Reihe spannender Beispiele für unterschiedliche Einsatzgebiete.

Anwendungsgebiete für Mappings

Konzerte

Projektions-Mappings werden nach wie vor häufig bei Konzerten eingesetzt. Hier sehen Sie ein Kurzvideo, das den Vorgang veranschaulicht. 

Bühnenveranstaltungen, Theater, Oper

Prinzipiell eignen sich Mappings aufgrund der grundsätzlich guten Lichtverhältnisse für fast jede Art von abendlicher Bühnenveranstaltung. So auch für Theaterstücke oder Opern, wie dieser Artikel über eine Inszenierung des „Rigoletto“ in St. Margarethen (Österreich) zeigt. Weitere Impressionen finden Sie in diesem Teaser der Komischen Oper Berlin für eine Inszenierung der „Zauberflöte“.  

Museen

Auch in Museen setzt man immer häufiger auf Mappings. Im folgenden Video erklärt der Koordinator des „In Flanders Fields“-Museums, wie man im belgischen Ypern die Technik zur Veranschaulichung der Flandernschlachten des Ersten Weltkriegs nutzt. 

Medienkunst

In der Medienkunst findet die Technik ebenfalls immer größere Verbreitung. Nachfolgend ein Beispiel, das Tanz, Musik und Mapping kreativ verbindet. 

Mode/Haute Couture

Selbst für den Laufsteg lassen sich Projektions-Mappings nutzen, wie folgender Mitschnitt einer Modenschau beweist.

Festivals/Street-Art

Die Lichtinstallationen stehen zum Teil auch selbst im Mittelpunkt ganzer Veranstaltungen, wie etwa beim Festival of Lights in Berlin oder beim Video-Mapping-Festival in Weimar.

Guerilla-Marketing

Auch Werbetreibende nutzen die Technik für Marketingzwecke, so etwa beim Guerilla-Marketing. Einige Anwendungsfälle können Sie bei den Kollegen von Creative Guerilla Marketing ansehen. Im nachfolgenden Beispiel hingegen machen sich die Aktivisten von Greenpeace ungefragt das Gebäude des umstrittenen Kernkraftwerks Mühleberg (Schweiz) als Projektionsobjekt zunutze: 

Messen/Showrooms

Für Produktpräsentationen jeder Art sind Projektions-Mappings außerordentlich gut geeignet. So können spektakuläre Showakzente gesetzt werden, wie etwa bei nachfolgendem Beispiel, der Vorstellung des Porsche „Macan S“.

Mit Mappings lassen sich aber nicht nur beeindruckende Showeffekte erzielen, sie eignen sich auch hervorragend, um Produktdetails genauer zu erklären: So können etwa animierte Explosionszeichnungen oder „Röntgenbilder“ verschiedene Baugruppen/Bestandteile von Produkten offenlegen. Gleiches gilt natürlich auch für Funktionsweisen eines Produkts, die per Video-Mapping sehr anschaulich dargestellt werden können. 

In unserem mds-Beispiel sehen Sie, wie wir ein Video-Mapping für Kühlgeräte der Marke Liebherr geplant und umgesetzt haben. 

Jetzt noch mal von vorne: Was genau ist Projection Mapping?

Definition

Als „Projection Mapping“ oder „Video Mapping“ bezeichnet man eine Abbildungstechnik, die angepasste Bildinhalte auf ein dreidimensionales Objekt projiziert. Man kann zwischen statischen (Bildern/Fotos) und dynamischen (Animationen/Videos) Inhalten unterscheiden.

Zunächst wird das zu bespielende Objekt (etwa eine Gebäudefassade, ein Würfel, eine Büste oder ein Fahrzeug) als digitales Modell repräsentiert. Die Projektion wird dann über eine spezielle Software diesem digitalen Modell angepasst, wobei die Leistungsmerkmale von Projektor und Objektiv ebenfalls berücksichtigt werden müssen. Das heißt, die Bildinhalte werden in der Bildebene des Projektors (pixel-)genau auf den Untergrund abgestimmt. Dies ist das eigentliche „Mapping“ (engl. = „Abbildung“).

Das „Projektions-Mapping“ erfolgt softwaregestützt am Computer

Anschließend können Projektionen erzeugt werden – auch mit intensivem 3D-Effekt für die Zuseher. Diese Variante nennt man auch 3D-Video-Mapping. Da sich die Technik die räumliche Tiefe des Untergrunds zunutze macht, benötigt der Betrachter keinerlei störende Stereoskopie-Hilfsmittel, wie etwa Polfilterbrillen oder Shutterbrillen. Meist werden die visuellen Inhalte von Tönen und/oder Musik begleitet, um ein ganzheitliches audiovisuelles Erlebnis zu schaffen.

Was ist günstiger, die klassische Produktfotografie oder CGI-Bilder? Wir haben die Vor- und Nachteile beider Methoden verglichen. 

Projection Mapping bei Liebherr auf der IFA 2017
Ein fertiggestelltes Projektions-Mapping im Testlauf für den Messebetrieb

Eine detailliertere Beschreibung des Konzepts finden Sie in unserem Blogartikel zu Video-Mapping auf der Messe.

„Video Mapping“ auf Deutsch

Als feststehende Begriffe haben sich im Deutschen schlicht die einfachen Übersetzungen der englischen Terme „Projection Mapping“ und „Video Mapping“ eingebürgert. Es wird daher auch im Deutschen meist von Projektions-Mappings oder Video-Mapping gesprochen. Diese Begriffe meinen dasselbe und sind daher synonym zu verwenden. Gelegentlich taucht seit etwa 2005 im Deutschen auch der Begriff Fassaden-Mapping beziehungsweise Fassadenprojektion auf, welcher den Spezialfall von Projektionen auf Gebäudefassaden meint.

Die seltener verwendeten englischen Begriffe „Shader Lamps“ und „Spatial Augmented Reality“ haben im Deutschen keine gebräuchliche Entsprechung.

Voraussetzungen von Mappings

Voraussetzung für diese Art von Visualisierung ist, dass die Projektoren exakt auf das zu beleuchtende Objekt abgestimmt sind, um pixelgenau übereinstimmende Bildinhalte liefern zu können.

Technik: Sie möchten mehr über Lichtstrom, Aufbau, Medienserver und Software erfahren? Lesen Sie mehr technische Details zu Planung und Umsetzung eines Video-Mapping in unserem Artikel zu Liebherrs Video-Mapping-Show auf der IFA 2016.

Geburtsstunde der Technik

1969 fand der erste Einsatz eines Video-Mapping in Disneyland statt. Dabei wurden Büsten mithilfe angepasster 16-mm-Projektoren animiert.

Die Technik ist also nicht ganz neu. Zu Beginn war sie aufgrund limitierender Faktoren (Umgebungslicht, Lichtstrom der Projektoren) jedoch nicht besonders flexibel. Das klassische Einsatzszenario blieb deshalb lange die visuelle Begleitung von Konzerten, hier insbesondere bei elektronischer Musik. 

Aufgrund der Möglichkeiten digitaler Bilderfassung und Bildbearbeitung sowie mehrerer Quantensprünge in der Projektortechnik erlebt das Projektions-Mapping seit gut zehn Jahren eine echte Renaissance. Prinzipiell eignet sich mittlerweile so gut wie jedes Objekt als Untergrund für Mappings. Dies war vor wenigen Jahren noch anders. Heute sind durch den rasanten Fortschritt bei der Projektortechnik Beamer mit immer höheren Lichtströmen und Auflösungen verfügbar. Dadurch lassen sich Mappings auch im Freien und auf Gebäuden realisieren, sofern ein Verhältnis von Projektionslicht zu Umgebungslicht von etwa vier zu eins nicht unterschritten wird.

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Weiterführende Links zum Thema Video-Mapping

 

Sven Leonhardt-Schuster ist Geschäftsleiter der mds. Agenturgruppe und verantwortlich für den Bereich visuelle und virtuelle Produkt- und Markenkommunikation. CGI, Film, Animation, Unreal – Sven Leonhardt-Schuster betreut Kunden sowohl strategisch als auch operativ in allen Fragen moderner Visualisierungs- und Präsentationstechniken.

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