So nutzen Unternehmen CGI für die Produktkommunikation

So nutzen Unternehmen CGI für die Produktkommunikation

Welche Dar­stellungs­möglich­keiten sich mit CGI (Computer Generated Imagery) ergeben, ist den meisten aus Filmen und Video­spielen bekannt. Die am Computer generierten Bilder werden aber zunehmend auch für die Produkt­visuali­sierung verwendet. Das hat gute Gründe.

Von der Fotografie hin zu 3D-Visuali­sierungen

Für eine erfolgreiche Produkt­vermarktung ist eine überzeugende Bebilderung unerlässlich. Hochklassige Produktbilder wirken verkaufsfördernd. Lange Zeit war Fotografie die einzige Möglichkeit, Produkte so ansprechend darzustellen, dass die Kauflust der Kunden geweckt wurde. 

Bei einer Produkt­fotografie wird das zu bewerbende Objekt vor einem passenden Hintergrund positioniert. Dann wird eine Reihe von Aufnahmen gemacht, bis das perfekte Bild im Kasten ist. In der Nach­bearbeitung wird an einigen Stellen noch etwas retuschiert, und voilà, fertig ist das Produktfoto.

Klingt einfach, aber: Ein Hintergrund muss erst arrangiert oder eine Location gefunden und gemietet werden. Die gewünschten Produkte müssen angeliefert, ausgepackt, angeordnet, gegebenenfalls kombiniert, dann fotografiert, wieder eingepackt und für den Rückversand vorbereitet werden. Die Post-Production macht dann auch noch eine Menge Arbeit, wenn etwa Staubkörnchen weggestempelt und Reflexionen entfernt oder in Photoshop weitere Anpassungen wie Farb­korrekturen oder Trans­formationen gemacht werden müssen. Alles in allem ein ganz schöner Aufwand.

Dies ist einer der Gründe dafür, dass CGI in der Produkt­kommunikation immer häufiger eingesetzt wird: Denn der logistische, zeitliche und monetäre Aufwand der Produkt­fotografie ist einfach sehr belastend. Es gibt aber noch mehr Gründe.

Mit CGI auch ohne Produkt an den Markt gehen

Sie kennen vielleicht das händeringende Warten auf das erste Produktmuster. Je nach Komplexität des Produkts kann die Erstellung eines Prototyps lange dauern. Manchmal gibt es in der Praxis auch weitere Komplikationen: So kann das Muster beim Transport beschädigt werden, der Container im Hafen oder beim Zoll festhängen oder der Prototyp darf aus Policy-Gründen das Betriebsgelände gar nicht erst verlassen.

Und solange sich das Produkt noch in der Herstellung befindet, können Sie ja keine Werbe­maßnahmen realisieren, oder? Doch, können Sie: Mit CGI können Sie Ihr Produkt schon bebildern, bevor es überhaupt real existiert.

Was ist günstiger, die klassische Produktfotografie oder CGI-Bilder? Wir haben die Vor- und Nachteile beider Methoden verglichen. 

Computer Generated Imagery ermöglicht also eine schnellere Time-to-Market. Die Basis für CGI-Produkt­visuali­sierungen haben Sie vielleicht sogar schon im Haus.

CAD-Daten

CGI-Produkt­abbildungen können grundsätzlich aus herkömmlichen Produkt­bildern, Produkt­zeichnungen oder auch auf der Grundlage von CAD-Daten (Computer Aided Design) erstellt werden. Für gewöhnlich kommen diese Konstruktions­daten aus der Produkt­entwicklung, wo sie für die Fertigung genutzt werden. Ihnen liegen bereits intern CAD-Daten vor? Prima, dann ist eine wichtige Voraussetzung für das Erstellen von Visuali­sierungen und Animationen erfüllt.

3D Rendering roh 3D Rendering final

Vom CAD-Rohdiamanten zur fertigen Produkt­visualisierung: 3D-Abbildung eines Kühlschranks von Liebherr

Prinzipiell können mittlerweile alle Produkte fotorealistisch mit CGI abgebildet werden. Und das unabhängig davon, aus welchem Stoff oder Material sie bestehen. Oberflächen und Texturen sehen so real aus wie nie zuvor – dank immer ausgereifterer Hard- und Software, die für diese Zwecke eingesetzt werden, und natürlich auch dank des steigenden Know-hows in dieser noch recht neuen Marketing­disziplin.

Im Ergebnis verschwimmen die Grenzen zwischen Fotografie und CGI zunehmend: Ob ein Produktbild am Computer erstellt oder fotografiert wurde, kann der ungeschulte Betrachter praktisch nicht mehr erkennen. 

Das heißt nicht, dass Fotografie ausstirbt. Produkt­bebilderungen können auch hybrid entstehen, also aus einer Kombination von Fotografie mit CGI. Lesen Sie dazu mehr in unserem Artikel „Ersetzt 3D-Visuali­sierung die klassische Produkt­fotografie?“.

Vielseitigkeit von CGI

3D-Produkt­abbildungen können schnell und flexibel für verschiedene Betrachtungs­winkel und Produkt­variationen, Animationen und Videos eingesetzt werden.

Visuali­sierung einer Buddhafigur aus verschiedenen Perspektiven

So ist es mit CGI möglich, Form, Farbe, Material und Licht-Schatten-Effekte am Computer zu variieren. Das erlaubt das schnelle Bebildern von Produkt­varianten, wenn zum Beispiel ein Schrank in mehreren Farben oder Holzsorten verfügbar ist.

Außerdem kann ein 3D-Produktbild sehr flexibel in verschiedene Medienkanäle (Stichwort: Multichannel) ausgespielt werden. So kann zum Beispiel für den Katalog eine Detailansicht generiert und im Webshop eine 360-Grad-Ansicht gezeigt werden – alles auf Basis desselben CGI-Assets. Auch für ausgefallenere Präsentations­arten wie etwa Virtual Reality (VR) oder Video-Mapping lassen sich die vielseitigen Daten problemlos nutzen.

Wie Sie CGI im Verpackungsdesign nutzen können, haben wir auf unserer Pillar-Page Packaging Artworks und Labeling für Sie zusammengefasst.

Aufbau von CGI-Bibliotheken

Bereits verwendete Produkt­abbildungen können mühelos archiviert und für künftige Werbemittel vorgehalten werden. Für eine neue Lichtgebung, die Anpassung an ein neues Milieu oder einen Perspektiven­wechsel muss dann kein Fotograf mehr anrücken: Die Variation der Produkt­bilder geschieht auf Grundlage der bereits vorhandenen 3D-Assets. 

Die Daten werden einfach für den geplanten Einsatz und das passende Format gerendert. CGI ist somit vielseitig anwendbar, zum Beispiel für 360-Grad-Ansichten, Erklärvideos, Animationen, Video-Mapping, Apps, Social Media, Virtual und Augmented Reality, Web und Print.

Diese Flexibilität der gerenderten Bilder hat eine sehr positive Neben­wirkung: Da für die unterschiedlichen Darstellungen Ihres Produkts nicht immer wieder neue Fotos oder Videos gemacht werden müssen, sparen Sie Zeit und Kosten.

Bye-bye, Fotoshooting

Produkt­visuali­sierungen am Computer zu erstellen, kann teure Fotoshootings und hohen logistischen Aufwand komplett überflüssig machen. Lästiges Auf- und Abbauen von Locations, Maschinen, Geräten oder Einrichtungen entfällt. Weitere Shootings für die Darstellung eines Produkts aus verschiedenen Perspektiven sind absolut unnötig. Dazu genügt das erstellte 3D-Produktbild, das nach Belieben positioniert und verändert werden kann. 

Milieubild für Liebherr

Nichts muss, alles kann

Bei der Erstellung der Bilder am Computer können physikalische Gesetze aufgehoben werden. Soll ein Produkt auf eine bestimmte Weise dargestellt werden, die die Realität eigentlich nicht hergibt, macht sich der Einsatz von CGI auch hier bezahlt.

Abbildungs­qualität

Metall, Leder und Holz können sehr anfällig für Schäden und Verschmutzungen sein (Kratzer, Fingerabdrücke, Flecken, abgeschlagene Kanten, Splitter und dergleichen). Gegebenen­falls müssen alle diese kleinen Schönheits­fehler und etwaige Material­unreinheiten nach dem Shooting von einem Retuscheur in der Post-Production nachgebessert werden.

Dieser Schritt erübrigt sich beim Einsatz von CGI. Denn hier kann von Beginn an eine makellose Oberfläche sauber gerendert werden.

Erklärungsbedürftige Produkte

Die Komplexität insbesondere technischer Produkte kann im Marketing zu einer echten Heraus­forderung werden. Denn Aufbau und Funktions­weise müssen dem Interessenten so eindeutig und schlüssig wie möglich dargestellt werden. 3D-Visuali­sierungen bieten sich an, um solche komplexen und erklärungs­bedürftigen Produkte verständlich zu präsentieren.

SoftSystem Liebherr
Detailabbildung mit CGI

Kunden schauen sich im Netz zunehmend Produkt- oder Funktionsvideos an, weil niemand mehr lange Beschreibungen lesen möchte. In einem zweiminütigen Erklärvideo können komplexe Zusammenhänge meist viel besser veranschaulicht werden. Das sorgt für eine positive Customer Experience. Sie müssen dabei keinen großen Aufwand betreiben, um ein Produkt von allen Seiten und in allen Einsatz­möglichkeiten filmisch zu zeigen. Auch hier können die bereits vorhandenen 3D-Assets herangezogen werden, die schon für die Bildproduktion eingesetzt wurden.

Mit CGI Produkte durchdringen

Nicht mehr in den Laden gehen zu müssen, um ein Produkt zu begutachten, ist heutzutage normal. Bevor Kunden ein Produkt online kaufen, wollen sie es allerdings genau sehen können. Und das nicht mehr nur zu Hause, sondern auch unterwegs vom Smartphone oder Tablet.

Produkt­eigenschaften lassen sich mit CGI ausgezeichnet visualisieren

Ein simples, eindimensionales Produktbild entwickelt hierbei nur wenig Verkaufskraft. Wenn Kunden ein Produkt von allen Seiten, von innen und außen sehen sollen, ist CGI eine hervorragende Möglichkeit, dies zu verwirklichen, ohne dass ein Prototyp aufwendig und kostentreibend aufgeschnitten werden muss.

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Fazit

Ein Produkt flexibel darzustellen und es Kanälen und Zielgruppen anzupassen, muss nicht kompliziert, aufwendig oder teuer sein. Was gestern noch fotografiert wurde, wird heute am Computer gerendert. Schaut man sich Kataloge mit einem geschulten Blick an, wird schnell klar, dass der Anteil der am Computer entstandenen Bilder steigt. Die Bedeutung von CGI nimmt durch die zahlreichen Vorteile für die Produkt­darstellung und -Vermarktung immer mehr zu. Wenn bereits CAD-Daten vorliegen, können diese für CGI-Konzepte genutzt und Marketing­maßnahmen so nachhaltig günstiger umgesetzt werden.

Beitrag von Markus Stadler
Markus Stadler leitet unsere automatiserte Printproduktion. Als Experte für Innovationen in Print und Digital bringt er über 20 Jahre Erfahrung in der Medienproduktion mit. Sein Können erstreckt sich darüber hinaus auf Bildkonzepte und Marketingstrategien, CGI-Bebilderung, Virtual Reality und Video-Mapping.

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