Digital Asset Management (DAM) : Die Canto GmbH

Digital Asset Management (DAM) : Die Canto GmbH

Die mds begleitet mittelständische Unternehmen bei Digitalisierungsfragen. Digital Asset Management, also das effiziente Speichern und Verwalten digitaler Inhalte wie Grafiken, Bewegtbilder, Produktfotos, Texte, ist dabei eine Aufgabe innerhalb des Content-Managements, die nicht nur für Marketingabteilungen essenziell ist. mds-Geschäftsleiter Andreas Anding sprach dazu in Berlin mit Thomas Mockenhaupt von Canto zu DAM-Entwicklungen und -Trends.

Herr Mockenhaupt, was tun Sie bei Canto?

Thomas Mockenhaupt: Als Chief Sales Officer und Geschäftsführer plane und koordiniere ich die Sales-Prozesse von Canto. Dazu gehören Direktverkäufe, Lead-Generierung und weitere Marketingaktivitäten, aber auch der Aufbau von Beziehungen zu Technologiepartnern und anderen Softwareunternehmen.

Thomas Mockenhaupt (Foto: Canto GmbH)


Wer ist die Canto GmbH und was hat sie für ein Selbstverständnis?

Canto wurde 1990 in Berlin gegründet und hat sich seitdem zu einem der führenden Anbieter von Digital Asset Management entwickelt. Wir haben die Technologie immer wieder entscheidend mitgestaltet und verstehen uns als führend in der DAM-Branche.

Welche Branchen versorgen Sie mit einer DAM-Lösung?

Unser Digital-Asset-Management-Produkt für Unternehmen heißt Cumulus. Es wird aktiv von mehr als 2.500 Unternehmen weltweit aus nahezu allen Branchen genutzt – deswegen kann man von uns kaum behaupten, wir seien lediglich für spezifische Branchen unterwegs.

Können Sie uns denn einige Beispielbranchen nennen?

Aber gern. Im produzierenden Gewerbe setzen Firmen wie Phoenix Contact oder Rittal auf Cumulus, genauso arbeiten aber auch Unternehmen aus dem Bereich Fashion mit unseren Technologien, wie Benefit Cosmetics und Walbusch. Auch Verlage wie Bastei Lübbe oder der Broadcaster CBC setzen Cumulus ein, genauso Bildungseinrichtungen wie die ETH Zürich oder das Max-Planck-Institut. Als einer der Marktführer für Digital Asset Management sind wir in nahezu jeder Branche vertreten.

Was kann Cumulus besonders gut?

Cumulus lässt sich flexibel konfigurieren und erweitern – das schätzen unsere Kunden sehr. Über eine leistungsstarke Admin-Oberfläche kann unsere Digital-Asset-Management-Plattform an individuelle Anforderungen angepasst werden – ohne dabei das System selber verändern zu müssen. Das heißt, Cumulus bleibt immer upgradefähig.

Außerdem kann Cumulus über CIP (Canto Integration Platform) mit quasi jedem anderen System integriert werden – in das Design der CIP haben wir viel Herz und Hirn gelegt. Deshalb gibt es jetzt viele Schnittstellen für populäre CMS-, PIM-, ERP-, SharePoint- und E-Commerce-Systeme bereits „Out of the Box“, was eine schnelle Integration verspricht.

„Out of the Box“ klingt ein wenig nach „One size fits all“ …

Wie gesagt reden wir hier von Schnittstellen für weitverbreitete Systeme. Die sind natürlich standardisiert. Unseren Kunden liefern wir aber nicht bloß eine Software, sondern ein ganzes Projekt, das wir passgenau entwickeln und umsetzen. Wir begleiten unsere Kunden auch durch Schulungen und Trainings, wofür wir ein eigenes DAM-Expertenteam haben: die Canto Professional Services. Dadurch bringen wir beim Kunden ein ausgereiftes Produkt mit dem Know-how aus unzähligen Kundenprojekten zusammen. Das ist quasi das genaue Gegenteil von „One size fits all“.

 

Welche Entwicklungen erwarten Sie beim Thema DAM in der Zukunft?

 

Seit der Erfindung von Digital Asset Management hat sich die Technologie stetig weiterentwickelt und an neue Anforderungen im täglichen Arbeiten mit digitalen Assets angepasst.

Was bloße Dateien zu digitalen Assets macht, sind die wertvollen Metadaten, die DAM-Systeme sammeln.”

Wir arbeiten daran, die DAM-Trends durch eigene Innovationen voranzutreiben – ein wichtiges Feld werden in der Zukunft intelligente Systeme sein, die die Anwender aktiv in ihren Workflows unterstützen. Was bloße Dateien zu digitalen Assets macht, sind die wertvollen Metadaten, die DAM-Systeme sammeln. Intelligente Algorithmen sind in der Lage, diese Metadaten untereinander zu verknüpfen und dadurch dem Anwender das Leben einfacher zu machen.

Das DAM als Workflow-Engine: Farbmarkierungen zum Freigabestatus im Client (Screenshot: Canto GmbH)

Ein weiteres großes Thema wird die Integration und Automatisierung von Systemen sein. Durch immer intelligentere DAM-Systeme werden redundante Arbeiten zunehmend direkt von der Software selber gesteuert. Digital Asset Management als Technologie kann hier sicherlich als einer der Vorreiter in Sachen integrierte IT gesehen werden. Letztendlich geht es darum, die mit Industrie 4.0 bezeichnete Entwicklung von den konkreten Fertigungsprozessen auf alle Geschäftsprozesse eines Unternehmens zu übertragen.

Wie muss ein DAM-System aussehen, um zukunftssicher zu sein?

Wer sich ein Digital-Asset-Management-System anschaffen will oder eines betreibt, sollte auf eine erweiterbare technologische Grundstruktur achten. Ein DAM-System arbeitet mit digitalen Dateien und ist von daher nie als eine Insellösung gedacht. Selbst wenn es also zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht sinnvoll erscheint, das eigene CMS oder das PIM-System an das DAM anzuschließen, sollten Entscheider diese Möglichkeit in Betracht ziehen. Der ROI eines DAM-Systems kann mitunter schnell erreicht werden – vor allem aber ist Digital Asset Management immer eine auf Stabilität und Kontinuität ausgelegte Technologie, die für das Unternehmen mit der Zeit immer mehr an Wert gewinnt. Erfahren Sie hier, wieso die mds. Ihr Partner in Sachen Digital-Asset-Management werden sollte.

Welche Anforderungen erwarten Sie in der Zukunft beim Thema Konnektivität?

„Integration is Key“ ist schon lange unser Motto. In Zukunft wird das Thema Konnektivität noch weiter an Bedeutung gewinnen – umso mehr, als wir bei Canto auf eine Best-of-Breed-Lösung setzen, bei der Kunden die jeweils für sie besten Komponenten miteinander verbinden können. Dank unserer fortschrittlichen und offen zugänglichen API sehen wir uns hier gut aufgestellt.

Wo geht die Reise bei der Usability hin?

Ein Digital-Asset-Management-System kann nur dann ein Erfolg werden, wenn die Anwender es auch annehmen. Ob sie nach der Installation des DAM-Systems auch wirklich ihre Dateien zentral ablegen und beziehen, hängt ganz entscheidend von der Usability ab. Die Anforderungen der Anwender steigen dabei ständig – sie erwarten eine klare, übersichtliche Oberfläche, die Benutzerfreundlichkeit einer Consumer-Software und dabei gleichzeitig alle Features einer echten Profiumgebung, unabhängig von ihrem eingesetzten System oder Endgerät – also natürlich auf dem Desktop genauso wie auf dem Smartphone oder Tablet. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, entwickeln wir bei Canto Web-Apps auf HTML5-Basis, die mit quasi jedem Gerät funktionieren und es erlauben, alle Workflows mit wenigen Klicks durchzuführen.

Das Dam als Collaboration-Tool, z. B. mit Kommentarfunktion zu einzelnen Assets (Screenshot: Canto GmbH)

Wie sehen Sie das Zusammenspiel von DAM und PIM?

Für viele Unternehmen bietet sich die Integration von Digital Asset Management und PIM (Product Information Management, Anm. d. Red.) an. Komplexe Produktkataloge und ein hoher Grad an Produktinnovation führen dazu, dass viele Hersteller oder Händler mit großen Mengen an Produktbildern und anderen Materialien arbeiten. Intelligente Verknüpfungen in der IT-Infrastruktur bieten hier probate technische Lösungen. Weiterführende Integrationen wie Web2Print und Database-Publishing runden das Angebot ab, das DAM hier zu bieten hat. Erfahren Sie mehr über komplexe Produktkataloge und Database-Publishing.

 

Mit welchen PIM-Anbietern arbeiten Sie gut zusammen bzw. bestehen Schnittstellen?

Über die flexible CIP-API ist Cumulus mit quasi jedem PIM-System zu integrieren. Für führende Systeme wie Hybris, Viamedici und Xmedia bieten wir Out-of-the-Box-Integrationen an.

Welche Tipps können Sie Nutzern geben, die sich im DAM-Markt orientieren wollen?

Die Systemlandschaft im Bereich Digital Asset Management ist weitverzweigt, es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Lösungen und Systemen. Die Erkenntnis, dass ein DAM für Unternehmen häufig sehr sinnvoll ist, ist mittlerweile im Mainstream angekommen.

Einsteiger sollten sich nicht von dem reichen Angebot verwirren lassen, sondern damit beginnen, die eigenen Anforderungen klar zu umreißen:

  • Wozu brauche ich ein DAM?
  • Was muss das DAM können?
  • Welche Features brauche ich unbedingt jetzt?
  • Welche möchte ich in Zukunft vielleicht integrieren?
  • Was ist mein Budget?

Ein guter Anbieter sollte in der Lage sein, für alle diese Fragen eine klare Antwort zu finden. Nicht zuletzt ist der persönliche Kontakt zum Anbieter sehr wichtig, denn ein DAM funktioniert immer nur so gut, wie es auf die individuellen Anforderungen seiner Nutzer zugeschnitten ist.

Wo sehen Sie gerade die größten Herausforderungen in Unternehmen bei der Einführung eines neuen Systems?

Gerade bei großen Unternehmen ist die größte Schwierigkeit oft die, verschiedene Abteilungen in den Prozess einzubinden und zu synchronisieren. Ob das DAM-Projekt am Ende ein Erfolg wird, hängt ganz entscheidend davon ab, ob die einzelnen Stakeholder im Unternehmen an einem Strang ziehen oder ob sich bestimmte Teile des Unternehmens von vornherein sperren.

Ein DAM ist ein Werkzeug, dessen Wert sich daraus ergibt, wie gut es in der alltäglichen Arbeit zum Einsatz kommt.“

Aber auch wenn die Einführung eines Systems geglückt ist, kann das nur der erste Schritt sein. Ein DAM ist ein Werkzeug, dessen Wert sich daraus ergibt, wie gut es in der alltäglichen Arbeit zum Einsatz kommt. Wenn die Anwender das System anschließend nicht nutzen, versandet es vermutlich schnell. Eine große Herausforderung ist deshalb sicher, durch ein gut austariertes Change Management den Systemwechsel im Unternehmen zu begleiten.


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Was muss für eine erfolgreiche DAM-Implementierung beachtet werden?

Digital Asset Management ist eine komplexe Technologie, und kein Unternehmen ist wie das andere – deshalb lassen sich dazu nur wenige allgemeingültige Aussagen treffen.

Der Erfolg eines DAM-Projekts hängt von einer ganzen Reihe von Entscheidungen ab: Sie brauchen das richtige, für Ihr Unternehmen passende System und dazu einen kompetenten Berater, der Sie bei der Umsetzung der DAM-Initiative begleitet. Außerdem brauchen Sie einen klaren Projektplan, der ein realistisches Szenario enthält, welche Teile des DAMs wann und wie in Aktion treten sollen. Und nicht zuletzt sollten Sie auch eine Idee haben, wie das DAM-System Ihre Systemlandschaft ergänzen und wie Ihre Workflows nach der Einführung des DAMs aussehen sollten.

Wie haben sich die Ansprüche der Kunden in den letzten fünf Jahren verändert?

Die Situation hat sich insofern verändert, als dass wir vor fünf Jahren mehr Energie darin investieren mussten, Unternehmen zu erklären, was ein DAM genau leisten kann und an welchen Stellen das für sie sinnvoll ist. Mittlerweile hat sich die Einsicht, dass ein DAM eine wertvolle Ergänzung für digitale Arbeitsumgebungen ist, weitgehend durchgesetzt. Dafür sind die Kunden anspruchsvoller geworden, was Integrationen und die Machbarkeit von sehr speziellen Anforderungen anbelangt. Das ist für Canto insofern gut, als wir genau hier unsere Stärken sehen.

Canto arbeitet von Standorten in den USA, in Berlin und in Gießen, wo auch dieses Bild mit einem Teil des Deutschland-Teams entstand  (Foto: Canto GmbH)

Welche Auswirkung haben Trends wie z. B. E-Commerce?

E-Commerce stellt hohe Anforderungen an alle beteiligten Systeme, was Leistungsfähigkeit, Stabilität, Sicherheit, Kapazität und Flexibilität anbelangt. Der Trend geht hier im Allgemeinen dazu, klassische DAM-Systeme durch technische Innovationen mit anderen Technologien zu verzahnen, wie zum Beispiel mit einer Cloud-getriebenen Distribution für eine globale, performante Medienauslieferung.

Ein weiteres Feld, auf dem sich viel tut, ist der Bereich künstliche Intelligenz: Automatische Verschlagwortung von Inhalten ist nur der Anfang eines Prozesses, der letztendlich den Nutzern helfen wird, weniger Zeit mit rudimentären administrativen Aufgaben zu verbringen und sich mehr auf ihre eigentliche Arbeit zu konzentrieren. DAM-Systeme stehen hier an einer zentralen Schnittstelle und können durch intelligente Automatisierung und Integration die Effizienz von Teams und Unternehmen enorm steigern.

Wie wird sich Ihrer Meinung nach die Branche entwickeln? Mehr in Richtung spezialisierter Anbieter oder Allroundsoftware?

Wir sehen einen klaren Trend zu einer Ausdifferenzierung von DAM-Systemen. Viele Kunden haben die schmerzvolle Erfahrung gemacht, dass ein System, das alle Prozesse abdecken soll, auch mit großen Nachteilen verbunden ist, und setzen deshalb auf gut angepasste, integrierte Systeme, die jeweils optimal in die Geschäftsprozesse passen.

Innerhalb des DAM-Bereichs sehen wir einerseits einen Bedarf an sehr leistungsfähigen und individuell zugeschnittenen Systemen – üblicherweise bei mittleren und großen Unternehmen und Konzernen. Für diese Einsatzgebiete entwickeln wir Cumulus seit über 20 Jahren stetig weiter.

Auf der anderen Seite gibt es auch eine größer werdende Nachfrage nach Teamlösungen für unkompliziertes Arbeiten mit digitalen Assets. Unsere SaaS-Lösung Flight zielt genau darauf, ohne große Einrichtung schnell verfügbar und dazu noch sehr kostentransparent und gut planbar zu sein.

Wann raten Sie davon ab, ein DAM zu installieren?

Am häufigsten scheitern DAM-Projekte an falschen oder unkonkreten Erwartungen. Digital Asset Management ist kein Wundermittel, das digitale Workflows auf Knopfdruck effizienter und schneller macht. Ein DAM-Projekt muss gut geplant und vorbereitet werden. Wer ein DAM überstürzt einführt, wird schnell frustriert sein. Deshalb würden wir allen, die nur einen kurzfristigen Leistungspush suchen, davon abraten, ein DAM-System zu installieren.

DAM-Projekte können je nach Größe des Unternehmens sehr umfangreich sein und sind nicht dazu geeignet, die Leistung eines Teams über Nacht zu erhöhen. Der Return on Investment ist bei einem DAM sehr lohnend, aber erst nach Abschluss des Projekts zu erwarten.

Herr Mockenhaupt, ich danke Ihnen für dieses Gespräch.

Vielen Dank auch von meiner Seite!


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Beitrag von Andreas Anding
Andreas Anding ist Spezilist für digitale Geschäftsmodelle.

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