Wie beeinflusst eine automatisierte Katalogproduktion die Auflagenplanung? Welche Vorteile haben Teilkataloge und spezifische Produktkataloge gegenüber Tausendseitern? Agenturinhaber Michael Brodschelm weiß mehr.
Der große Katalog verschwindet allmählich
Der große Einzelkatalog hat an Strahlkraft verloren – und das liegt nicht nur am Verschwinden großer Versandhändler wie Quelle. Mehrere Faktoren machen es für Unternehmen heute attraktiver, anstelle eines jährlichen Gesamtkatalogs auf kleinere Teilkataloge in kürzeren Intervallen zu setzen:
- Die Katalogproduktion kostet durch die günstigere Druckeinrichtung weniger als früher.
- Der Transport von kleinen Teilkatalogen ist viel günstiger als der Transport von Tausendseitern.
- Die Lagerhaltung für Kataloge ist teurer als ein kurzfristiger Nachdruck.
- Kataloge veralten schneller, weil sich die Produktzyklen verkürzt haben.
- Kleine Teilkataloge sprechen Zielgruppen besser und mit weniger Streuungsverlusten an als unspezifische Gesamtkataloge.
- Mit Teilkatalogen lässt sich flexibel auf neue Trends im Markt und Kundenerwartungen reagieren.
Aber wie ist ein schneller Katalog-Output möglich, der gleichzeitig eine hohe inhaltliche Qualität sicherstellt, aber die Kosten für die Katalogproduktion nicht explodieren lässt?
Erster Schritt: zentral gepflegte Daten
Einige unserer Kunden erstellen mehrere Tausend Katalogseiten pro Jahr – und das mit bis zu 35 Landes-, Markt- und Sprachvarianten. Wer da noch den Überblick behalten will, braucht Ordnung in den Produktdaten. In einem Product-Information-Management-System (PIM) lassen sich alle Produktdaten wie Maße, Bilder und Produktbeschreibungen zentral pflegen. Bekannte PIM-Hersteller sind etwa Inbetween, Viamedici, Canto, Contentserv, Hybris, Informatica oder Riversand. Es gibt auch Open-Source-Varianten wie Akeneo oder Pimcore.
Findet bereits bei der Datenpflege im PIM eine Qualitätssicherung statt, reduziert das den Abstimmungsaufwand auf eine bis zwei Korrekturschleifen, weil Ärgernisse wie Zahlendreher oder Kommafehler danach kaum noch auftreten. Bei internationalen Publishing-Projekten können Unternehmen zudem auf das Übersetzungsmanagement eines PIM-Systems zurückgreifen, das einheitliche Begriffsübersetzungen zentral vorhält.
Außerdem speichert ein PIM-System die hinterlegten Daten medienneutral ab. Das heißt, sobald der Produktmanager beispielsweise die Maße eines Produkts verändert, kann diese neue Information bei einer entsprechenden Anbindung auch gleich ausgespielt werden, etwa im Onlineshop oder in einem E-Katalog, der über den Downloadbereich der Website zur Verfügung gestellt wird.
Zweiter Schritt: automatisierte Katalogproduktion
Bei der Printautomatisierung fließen die Produktdaten per Knopfdruck direkt aus der Warenwirtschaft oder dem PIM-System in ein vorgefertigtes Layout. Der Aufwand für einen Katalog beschränkt sich dadurch auf die Datenzuweisung – also welche Texte, Bilder und Tabellen tatsächlich ausgegeben werden sollen. Mittels Ausgabelogik können dann zum Beispiel Kataloge für bestimmte Länder generiert werden, inklusive der dort üblichen Maßeinheiten, des landesspezifischen Sortiments und der korrekten Preisangaben.
So können mithilfe von Printautomatisierung mehrere Hundert Seiten binnen Minuten druckfertig gemacht werden, wobei die Produktdaten noch bis zur letzten Sekunde auf Knopfdruck aktualisiert werden können. Die händische Arbeit für die Grafiker beschränkt sich dabei auf kleinere Layoutanpassungen, um das Gesamtlayout lebendiger wirken zu lassen. Neben einem höheren Output profitieren Marketingabteilungen so auch von einer beachtlichen Zeitersparnis bei der Ausleitung von Produktdaten in ihre Katalogproduktionen. Mit dieser Datenaufbereitung macht Print dann auch wieder Spaß.
Printproduktion auf Knopfdruck
Hier erfahren Sie kostenlos, wie Personalisierung im Print trotz Automatisierung klapptFlexible Auflagen durch schnellere Produktion
Unternehmen, die per Printautomatisierung in kurzen Intervallen Teilkataloge veröffentlichen, können besser auf Marktveränderungen reagieren und neue Produkte schneller bekannt machen. Bei internationalen Publishing-Vorhaben sind so bis zu 60 Prozent kürzere Produktionszeiten möglich! Diese Beschleunigung ermöglicht dem Marketing eine viel flexiblere Auflagenplanung, verbunden mit einer permanenten Katalogproduktion stets aktueller Kataloge. Anders ausgedrückt: Printautomatisierung verwandelt einen schwerfälligen Katalogtanker in viele kleine Schnellboote.
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