Aktuelle Netzbeiträge zu Marketing und Vertrieb im Februar

Wer beruflich im Internet unterwegs ist, kennt das Problem: zu viele Newsletter und endlose Newsfeeds in den sozialen Medien. Dabei gibt es so viele großartige Inhalte im Netz – man muss sie nur finden. Wir haben einen Überblick der wichtigsten Branchennews zusammengestellt. Hier sind unsere Top-Artikel im Februar.

Content-Marketing

„Agenturstreit“ um Content-Deutungshoheit

Seit Längerem gibt es Streit um die Rolle von Content-Marketing im Beziehungsgeflecht von Journalismus, Media und Marken. Während die einen den klassischen Qualitätsjournalismus durch Content-Marketing in seiner Existenz bedroht sehen, konstatieren andere schulterzuckend, dass nun eben Marken die neuen Publisher seien.

Die Debatte entfachte sich im Januar erneut: Ausgangspunkt waren gewagte Thesen aus dem Management der Mediaagentur Publicis, die bei Horizont veröffentlicht wurden und sich leicht überspitzt zu den Behauptungen „Content und Kreation kann im Prinzip jeder“ beziehungsweise „Alles, was C3 und Territory können, können wir besser“ verdichten lassen.

Der Fehdehandschuh wurde umgehend aufgenommen: Ebenfalls bei Horizont konterte Berater Johannes Ceh mit dem Beitrag „Warum anno 2017 eben doch nicht jeder Content kann“. Er weist darauf hin, dass mit Blick auf die Relevanz Inhalte eben nicht beliebig austauschbar seien, wie dies von den Publicis-Verantwortlichen suggeriert werde.

Die neueste – schon aufgrund ihrer Bissigkeit lesenswerte – Replik auf den Publicis-Vorstoß stammt von „Mr. Media“, Thomas Koch. Für W&V Online schrieb er unter der Überschrift „Nehmt ihnen die Eimerchen weg“, dass sich die Mediaagenturen mit dem von Publicis skizzierten Verständnis „als Partner auf Augenhöhe für die Zukunft der Kommunikation disqualifizieren“.

"Content und Kreation kann im Prinzip jeder." Was für eine Überheblichkeit. Man kann diesen Mediafuzzis nur gnadenlos Misserfolg wünschen... https://t.co/fE8cbWig4d

— Thomas Koch (@ufomedia) 16. Januar 2017

 

Wir sind gespannt auf den weiteren Verlauf der Debatte.

Starker Wettbewerb um Relevanz

Marconomy berichtet vom kürzlich erschienenen globalen Index zur Beliebtheit und Relevanz von Marken: 40.000 Verbraucher aus Deutschland, Großbritannien, China und den USA wurden zu den Marken befragt, die in ihrem Leben am wichtigsten sind. Ergebnis für alle vier Länder: Marken mit digitalem Geschäftsmodell haben höhere Wachstumsraten als traditionelle Marken. Ausschlaggebendes Argument für Verbraucher sei dabei, dass die Produkte der Marken ihnen den Alltag erleichtern. Die Berichte zur Markenrelevanz für die einzelnen Länder können hier heruntergeladen werden.

Quelle der Markenübersicht: Brand Relevance Index

Marken-Content überflüssig?

Auf den Erfolgen ausruhen sollten sich aber auch die digitalen Überflieger nicht: Nachholbedarf in Sachen Content besteht bei allen. So zitiert die Onlineredaktion von Acquisa eine aktuelle Markenstudie, der zufolge 60 Prozent allen Marken-Contents überflüssig seien. Neben ein paar Lichtblicken bei Marken wie Google, Paypal und WhatsApp würden 74 Prozent aller Marken nicht vermisst werden, wenn sie verschwänden.

 

E-Commerce

Adobe und Amazon pflegen die künstliche Dummheit

„Würden Sie als denkender Mensch jemandem einen Staubsauger anbieten, obwohl er gerade erst einen neuen gekauft hat?“, fragt Michael Link in seinem Kommentar bei Heise.de. Hier gibt er mehrere Beispiele von Onlinemarketing, das schiefgeht – auch bei großen Unternehmen wie Adobe und Amazon. Dass der gewünschte Effekt von Werbung dann vollkommen nach hinten losgeht, sollten sich alle Marketingverantwortlichen gut merken. Automatisierte Marketingmaßnahmen und Werbung müssen technisch wie inhaltlich auf Verbraucher abgestimmt sein – sonst droht nicht nur schlechte PR, sondern auch Einbrüche bei den Verkaufszahlen.

Quelle: Gratisography

Digitalisierung

„Status“-Update bei WhatsApp

Der Messaging-Dienst WhatsApp hat mit „Status“ eine neue Funktion vorgestellt: Hierbei handelt es sich um Nachrichten, die sich nach 24 Stunden selbstständig löschen. Dies berichtete Wired.de am 21. Februar in Übereinstimmung mit anderen Quellen.

Pikant: Bei der Funktion handelt es sich um eine recht offensichtliche Kopie der „Stories“ von Messaging-Wettbewerber Snapchat. Nicht das erste Mal, dass man sich bei zu Facebook gehörenden Diensten bei den Erfindungen von Snap Inc. inspirieren lässt – auch Instagram bediente sich bereits bei der „Stories“-Idee der Kalifornier.

Das „Status“-Update rief bei den Usern zunächst wenig Gegenliebe hervor. Hier einige Reaktionen auf Twitter unter #WhatsApp und #WhatsAppStatus.

#WhatsApp Nutzer-Reaktionen an diesem Morgen be like: pic.twitter.com/ICGuHB2Wxd

— massiger Mensch (@theMassenmensch) 22. Februar 2017

 

Ist ja bald Karneval. Und #WhatsApp so: "Ich geh als Snapchat!"

— ABCDEFG... (@pandalieren) 21. Februar 2017

 

Facebook: "Wir kaufen Snapchat."
Snapchat: "Nö."
Facebook: "OK, DANN MACHEN WIR EUCH EINFACH ÜBERALL NACH!" #whatsapp

— LNYFCTゲンガー (@Lennyficate) 22. Februar 2017

 

Kausalität#WhatsappStatus #WhatsApp pic.twitter.com/TrtKJcaY2h

— DerIdealist (@EnricoNoetzel) 22. Februar 2017

 

Code-Vergleich: So viele Millionen Zeilen stecken in Windows, Google und Facebook

Sie würden gern besser verstehen, wie umfangreich Programmierer arbeiten, um Windows, Facebook und Google zum Funktionieren zu bringen? Dann empfehlen wir einen Blick auf diese Infografik im t3n-Magazin. Zum Vergleich: Um Facebook zu betreiben, wurden 150-mal so viel Zeilen Programmiercode geschrieben, wie man benötigt, um ein Spaceshuttle in den Weltraum fliegen und seine Kreise um die Erde drehen zu lassen.

Bei der Codierung ist Facebook „Rocket Science“

München: Microsoft kehrt in die Stadtverwaltung zurück

Für viel Diskussionsstoff sorgten die Pläne der Stadtverwaltung München für eine Rückkehr vom Betriebssystem Linux auf Windows. Eine Lappalie? Weit gefehlt.

München nutzt anstelle von Linux jetzt wieder Windows

2003 wollte sich die Stadt mit der Umstellung von Windows auf Linux vom großen Hersteller Microsoft unabhängig machen und mit Open-Source-Alternativen zu Word und Excel Kosten einsparen. Wie die Onlinemagazine Heise.de und Golem.de berichten, soll nun die Rückkehr zum alten Softwareriesen mitsamt Gebühren für Lizenzen, Hardware und Mitarbeiterschulungen kommen. Warum der Wechsel nicht überraschend kommt und warum er aus Datenschutzsicht schlecht für die Münchener enden kann, lesen Sie in einem Kommentar des iX-Magazins.

Beitrag von Michael Brodschelm
Michael Brodschelm ist gelernter Lithograf. Seinen Beruf erlernte er in einer Zeit, als Lithografie noch nicht computergestützt war, sondern manuelle Handwerkskunst. Er ist Gründer und Inhaber der mds. Agenturgruppe und Experte für Innovationen in Print und Digital.

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